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Ratgeber Steuern für Ärztinnen und Ärzte

Wie du deine Steuerlast reduzieren kannst.

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Ratgeber Steuern für Ärztinnen und Ärzte

Wie du deine Steuerlast reduzieren kannst.

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Ratgeber Steuern für Ärztinnen und Ärzte

Wie du deine Steuerlast reduzieren kannst.

  1. Einleitung und Überblick

Warum du dein Steuerwissen aufpolieren solltest

Du fragst dich vielleicht: "Warum sollte ich mich als Ärztin oder Arzt mit Steuern auseinandersetzen?" Die Antwort ist einfach: Weil du, egal ob angestellt oder selbstständig, bares Geld sparen kannst, wenn du die steuerlichen Spielregeln kennst und für dich nutzt.

Warum ist Steuerwissen für Ärztinnen und Ärzte so wichtig?

Stell dir vor, du gibst Jahr für Jahr mehrere hundert oder gar tausend Euro zu viel an das Finanzamt ab, nur weil du nicht alle Abzugsmöglichkeiten kennst oder unsicher bist, welche Belege du aufbewahren solltest. Klingt nicht gerade verlockend, oder? Genau deshalb ist es wichtig, dass du einen Überblick über das deutsche Steuersystem und seine Besonderheiten hast.

Als Ärztinnen und Ärzte begegnen wir täglich komplexen Situationen und triffst Entscheidungen, die das Leben unserer Patienten beeinflussen. Diese Fähigkeit zur Problemlösung kannst du auch auf deine finanzielle Gesundheit anwenden. Der erste Schritt ist, sich mit den steuerlichen Grundlagen vertraut zu machen.

Unterschiede zwischen angestellten und selbstständigen Ärztinnen und Ärzten

Grundsätzlich unterscheidet das deutsche Steuersystem zwischen Angestellten und Selbstständigen. Angestellte zahlen Lohnsteuer, die direkt vom Gehalt abgezogen wird. Selbstständige sind dagegen selbst für ihre Einkommensteuererklärung verantwortlich und müssen die Steuern eigenhändig bzw. mit Hilfe einer Steuerberatung berechnen und an das Finanzamt überweisen.

Die gute Nachricht: Beide Gruppen – also sowohl angestellte als auch selbstständige Ärztinnen und Ärzte – haben zahlreiche Möglichkeiten, ihre Steuerlast zu reduzieren. Und genau das wollen wir uns in diesem Ratgeber gemeinsam anschauen.

  1. Warum du eine Steuererklärung abgeben solltest

Einkommensteuererklärung: Was, warum und wann?

Die Einkommensteuererklärung ist sozusagen die Zusammenfassung deines finanziellen Jahres. Hier gibst du alle Einkünfte und Ausgaben an, die steuerlich relevant sind. Das Ziel? Herauszufinden, ob du dem Finanzamt noch Geld schuldest oder ob es dir sogar etwas zurückzahlen muss.

Warum du das tun solltest? Neben der gesetzlichen Pflicht ist es vor allem eine Chance für dich, Geld zurückzubekommen. Oft zahlt man im Laufe des Jahres nämlich mehr Steuern, als man müsste. Mit der Steuererklärung holst du dir dieses zu viel gezahlte Geld zurück.

Wann? Für den Besteuerungszeitraum 2023 muss die Steuererklärung spätestens bis 2.9.2024 beim Finanzamt sein. Wenn du sie von einem Steuerberater oder einem Lohnsteuerhilfeverein erstellen lässt, verlängert sich die Frist bis zum 2.6.2025.

Steuerklassen und -tarife: Was steckt dahinter?

Je nachdem, in welcher Lebenssituation du dich befindest – ob Single, verheiratet, mit oder ohne Kinder – wirst du einer bestimmten Steuerklasse zugeordnet. Diese Klasse bestimmt, wie viel Lohnsteuer direkt von deinem Gehalt abgezogen wird.

  • Steuerklasse I: Ledig oder geschieden

  • Steuerklasse II: Alleinerziehend

  • Steuerklasse III: Verheiratet und der andere Partner hat Klasse V oder ist nicht berufstätig

  • Steuerklasse IV: Verheiratet und beide Partner arbeiten

  • Steuerklasse V: Gegenstück zu Klasse III, wenn der andere Partner Klasse III hat

  • Steuerklasse VI: Zweites oder weiteres Arbeitsverhältnis

Je nach Steuerklasse werden unterschiedliche Freibeträge und Abzüge berücksichtigt. Deshalb ist es wichtig, dass du in der richtigen Klasse bist. Ein Wechsel kann manchmal sinnvoll sein, z.B. wenn du heiratest oder Nachwuchs bekommst.

Das war's erstmal mit den Grundlagen zum Thema Steuererklärung. Keine Angst, es ist nicht so kompliziert, wie es sich vielleicht anhört. Und mit jedem Schritt, den du hier im Ratgeber machst, wirst du sicherer und kompetenter in Sachen Steuern.

  1. Steuern sparen als angestellte Ärztin oder Arzt

Gut, du bist angestellt und denkst dir jetzt vielleicht: "Ich bekomme jeden Monat meinen Lohn und die Steuern werden direkt abgezogen – was gibt es da schon groß zu beachten?" Tatsächlich gibt es einige Punkte, bei denen du als angestellte Medizinerin bzw. Mediziner steuerliche Vorteile ziehen kannst.

Werbungskosten: Was du alles absetzen kannst

Werbungskosten sind Ausgaben, die dir durch deine Berufstätigkeit entstehen. Und das Tolle ist: Sie mindern dein zu versteuerndes Einkommen.

  • Fort- und Weiterbildungen: Ob ein Chirurgiekurs oder ein Kongressbesuch – die Kosten für berufliche Fortbildungen kannst du in der Regel vollständig absetzen. Bewahre Belege und eventuelle Teilnahmebestätigungen gut auf.

  • Fachliteratur und Mitgliedsbeiträge: Dein Jahresabo für eine medizinische Fachzeitschrift oder Mitgliedsbeiträge für Ärzteverbände? Das alles sind Werbungskosten. Auch hier gilt: Belege sammeln.

  • Arbeitsmittel: Egal ob Stethoskop, Fachbücher oder dein Arbeitslaptop – wenn du diese Dinge für die Arbeit nutzt, sind sie steuerlich absetzbar. Tipp: Bei teureren Anschaffungen kann es sinnvoll sein, diese über mehrere Jahre abzusetzen (Abschreibung).

Dienstfahrten und Pendlerpauschale

Dein Weg zur Klinik oder Praxis ist jeden Tag eine kleine oder größere Reise? Für jeden Arbeitstag und jeden vollen der ersten 20 Kilometer, den du zurücklegst, kannst du 20 Cent als Pendlerpauschale absetzen. Ab dem 21. Kilometer beträgt die Pendlerpauschale sogar 38 Cent pro Kilometer. Diese Regelung gilt aktuell bis zum Jahr 2026.

Und wenn du mal zu einer Fortbildung oder einem Kongress fährst, zählt das als Dienstreise. Hier kannst du die tatsächlichen Fahrtkosten, Übernachtung und Verpflegung absetzen.

Doppelte Haushaltsführung

Wenn du aus beruflichen Gründen zwei Wohnungen unterhalten musst – eine am Arbeitsort und eine an deinem eigentlichen Wohnort – dann spricht man von einer doppelten Haushaltsführung. Die Kosten hierfür (z.B. Miete für die Zweitwohnung, Fahrtkosten nach Hause) sind steuerlich absetzbar. Beachte jedoch, dass hier bestimmte Voraussetzungen erfüllt sein müssen und es Obergrenzen gibt.

Das waren die wichtigsten Punkte für angestellte Ärztinnen und Ärzte . Wie du siehst, gibt es viele Möglichkeiten, deine Steuerlast zu mindern. Mit etwas Aufmerksamkeit und einer gewissen Sammelleidenschaft für Belege kannst du hier bares Geld sparen.

  1. Grundlagen der Selbstständigkeit als Ärztin oder Arzt

Du spielst mit dem Gedanken, eine eigene Praxis zu gründen? Das bringt nicht nur viele Freiheiten mit sich, sondern auch neue steuerliche Herausforderungen. Doch keine Sorge, wir führen dich Schritt für Schritt durch die wichtigsten Punkte.

Freiberufler vs. Gewerbetreibende: Wo liegt der Unterschied?

Wir Ärztinnen und Ärzte haben das Glück, als Freiberufler eingestuft zu werden. Das bedeutet, dass du keine Gewerbesteuer zahlen musst und keine Gewerbeanmeldung benötigst. Trotzdem ist es wichtig, dem Finanzamt Bescheid zu geben und deine selbstständige Tätigkeit dort anzumelden.

Anmeldung beim Finanzamt

Bevor du mit der Behandlung von Patienten beginnst, musst du deinen Start beim Finanzamt anzeigen. Hierfür füllst du den „Fragebogen zur steuerlichen Erfassung“ aus. Dieser Schritt ist essentiell, denn daraufhin bekommst du deine Steuernummer, die du für Rechnungen und deine Buchführung brauchst.

Buchführung: Der rote Faden durchs Finanzchaos

Selbstständige sind zur ordentlichen Buchführung verpflichtet. Das klingt erstmal nach viel Arbeit, aber mit System und den richtigen Tools (dazu später mehr) behältst du den Überblick:

  • Einnahmen-Überschuss-Rechnung (EÜR): Als Freiberuflerin bzw. Freiberufler darfst du diese vereinfachte Art der Buchführung nutzen. Hier listest du einfach alle Einnahmen und Ausgaben auf und berechnest den Überschuss, der versteuert wird.

  • Belege, Belege, Belege: Bewahre alle Belege sorgfältig auf. Sie sind der Nachweis für deine Ausgaben und können im Zweifelsfall beim Finanzamt vorgelegt werden.

Vorsicht bei der Umsatzsteuer

Auch wenn du als Medizinerin bzw. Mediziner viele Leistungen umsatzsteuerfrei anbieten darfst, gibt es dennoch Leistungen, die umsatzsteuerpflichtig sind. Wichtig ist, dass du weißt, welche das sind und entsprechend in deiner Rechnung die Umsatzsteuer ausweist. Am besten kontaktierst du bei komplexen Fragen deine Steuerberatung.

  1. Steuer-Tipps und -Tricks für selbstständige Ärztinnen und Ärzte – Mehr behalten, weniger abgeben

Jetzt, da du die Basics kennst, lass uns tiefer in die Materie eintauchen. Als selbstständige Medizinerin bzw. Mediziner hast du zahlreiche Möglichkeiten, steuerliche Vorteile zu nutzen.

Betriebsausgaben: Das Gold in deiner Buchführung

Jede Ausgabe, die du für deine Praxis tätigst, ist potenziell von der Steuer absetzbar. Das verringert dein zu versteuerndes Einkommen.

  • Praxismiete: Die Kosten für deine Praxisräume sind absetzbar. Das gilt nicht nur für die reine Miete, sondern auch für Nebenkosten, Reinigung und Instandhaltung.

  • Medizinisches Equipment: Egal, ob es das neueste Ultraschallgerät oder der klassische Blutdruckmesser ist – Anschaffungen für die Praxis mindern deine Steuerlast.

  • Fachliteratur und Weiterbildungen: Wie Angestellten können auch Selbstständige diese Posten absetzen.

  • Personal- und Fortbildungskosten: Hast du Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter? Ihre Gehälter, Sozialabgaben und eventuelle Weiterbildungen sind Betriebsausgaben.

Abschreibungen: Dein bester Freund bei größeren Anschaffungen

Hast du in teure Ausrüstung investiert? Dann musst du die Kosten nicht in einem Jahr geltend machen, sondern kannst sie über mehrere Jahre abschreiben. Das verteilt die steuerliche Entlastung und kann in manchen Jahren sehr nützlich sein.

Vorsorgeaufwendungen: Denk an dich und spare Steuern

Altersvorsorge ist nicht nur wichtig für deine Zukunft, sondern kann dir auch steuerliche Vorteile verschaffen. Beiträge zu berufsständischen Versorgungswerken oder zu einer Basis-Rentenversicherung sind steuerlich absetzbar.

Zusammenarbeit mit einer Steuerberatung

Auch wenn dieser Ratgeber dir einen ersten Überblick bietet, ersetzt er nicht die individuelle Beratung. Eine gute Steuerberatungskanzlei wird sich mit den Besonderheiten deiner Praxis auskennen und kann dir helfen, das Beste aus deiner steuerlichen Situation herauszuholen.

Mehr zu diesem Thema findest du auch in diesem Blogartikel.

  1. Digitale Helfer – Tools und Apps für den steuerlichen Alltag von Ärztinnen und Ärzten

Die Digitalisierung macht auch vor der Medizin und dem Steuerwesen nicht halt. Das ist eine gute Nachricht! Denn mit den richtigen digitalen Helfern an deiner Seite wird vieles einfacher, übersichtlicher und zeitsparender.

Steuererklärungssoftware und -apps

Als angestellte Ärztin bzw. Arzt kannst du auch ohne Steuerberatung eine Steuererklärung abgeben. Hierfür gibt es zahlreiche Steuerprogramme und sogar -apps, die dir dabei helfen können. Bei Unklarheiten empfehlen wir dennoch in jedem Fall eine Steuerberatungskanzlei zu konsultieren.

Buchhaltungsprogramme: Keine Angst vor Zahlen

Selbst wenn Zahlen nicht deine Stärke sind, gibt es mittlerweile zahlreiche Programme, die dir helfen, den Überblick zu behalten:

  • DATEV: Ein Klassiker unter den Buchhaltungsprogrammen. Vor allem, wenn du mit einem Steuerberater zusammenarbeitest, ist dies oft das Mittel der Wahl.

  • Sumup oder Lexoffice: Einfache, intuitive Programme, ideal für Einsteiger und kleinere Praxen.

Rechnungs-Apps: Schnell, korrekt und mobil

Das Schreiben von Rechnungen kann zeitraubend sein. Doch mit speziellen Apps wird es zum Kinderspiel:

  • Zervant: Ermöglicht dir, Rechnungen mobil zu erstellen, zu versenden und zu verfolgen.

  • FastBill: Neben der Rechnungserstellung bietet es auch die Möglichkeit, Ausgaben zu erfassen und Übersichten zu erstellen.

Scannen und Belege verwalten: Nie wieder Papierchaos

Mit dem Smartphone in der Tasche hast du einen leistungsfähigen Scanner immer dabei:

  • Evernote Scannable: Scannt Belege schnell und in guter Qualität, die du dann in deinem Buchhaltungsprogramm ablegen kannst.

  • Shoeboxed: Speziell für Belege entwickelt. Einfach scannen und die App sortiert und kategorisiert sie für dich.

Abschließende Tipps

  • Datensicherheit ist ein Muss: Achte bei allen digitalen Lösungen auf hohe Sicherheitsstandards, besonders im Hinblick auf die DSGVO.

  • Teste vorher: Viele Anbieter bieten Testversionen an. So kannst du herausfinden, welches Tool am besten zu dir und deiner Praxis passt.

Mit diesen digitalen Helfern an deiner Seite wird der steuerliche und organisatorische Alltag deutlich erleichtert.

  1. Steuerliche Weichenstellungen in unterschiedlichen Karrierephasen

Deine medizinische Laufbahn ist ein stetiger Fluss mit verschiedenen Etappen – vom Studium über die Anstellung bis hin zur eigenen Praxis. Jede dieser Phasen bringt ihre eigenen steuerlichen Herausforderungen und Chancen mit sich. Schauen wir uns diese genauer an.

Das Studium: Deine ersten Schritte in der Steuerwelt

  • Werbungskosten: Deine Studienkosten, von Fachbüchern bis hin zu Studiengebühren, können als Werbungskosten abgesetzt werden. Wenn du in diesen Jahren kein oder nur wenig Einkommen hattest, kann ein Verlustvortrag sinnvoll sein. Dieser Verlust wird dann mit deinen zukünftigen Einkünften verrechnet und kann zu einer Steuerersparnis führen.

  • Nebenjobs: Wenn du neben deinem Studium arbeitest, achte darauf, dass du nicht über den Freibetrag von 10908 Euro (Stand 2023) kommst, um keine Steuern zahlen zu müssen.

Die Assistenzarztzeit: Mehr als nur Gehalt

  • Fort- und Weiterbildungen: Auch hier gilt: Kosten, die du für deinen Beruf aufwendest, sind in der Regel steuerlich absetzbar.

  • Umzug für die Karriere: Ziehst du für eine neue Stelle um, kannst du die Umzugskosten oft steuerlich geltend machen.

Selbstständigkeit und Praxisgründung: Ein großer Schritt mit vielen Details

  • Gründungskosten: Viele Kosten, die bei der Gründung deiner eigenen Praxis anfallen, wie Beratungskosten, sind steuerlich absetzbar.

  • Abschreibungen: Investierst du in Praxiseinrichtung oder medizinische Geräte, kannst du diese über mehrere Jahre abschreiben.

  • Mitarbeiter: Wenn du Personal einstellst, musst du nicht nur deren Gehälter, sondern auch Sozialabgaben und eventuelle Weiterbildungen in deiner Buchführung berücksichtigen.

Spätere Karriere und Praxiserweiterung

  • Zusatzqualifikationen: Spezialisierst du dich weiter, sind auch diese Kosten oft steuerlich absetzbar.

  • Zusammenarbeit und Praxisgemeinschaften: Überlegst du, mit Kollegen eine Gemeinschaftspraxis zu gründen? Dies hat steuerliche Konsequenzen, die du vorab klären solltest.

  • Praxisverkauf oder -übergabe: Planst du den Ruhestand und den Verkauf oder die Übergabe deiner Praxis, gibt es ebenfalls steuerliche Aspekte, die zu beachten sind, insbesondere im Hinblick auf mögliche Spekulationssteuern.

Abschließende Gedanken

Egal in welcher Phase deiner Karriere du dich befindest, steuerliche Überlegungen sollten stets ein integraler Bestandteil deiner Planung sein. Jede Phase bietet sowohl Herausforderungen als auch Chancen. Mit den richtigen Informationen und Unterstützung einer Steuerberatung kannst du sicherstellen, dass du optimal aufgestellt bist, um das Beste aus jeder Situation herauszuholen.

  1. Steuerliche Vorsorge – So bist du auf unerwartete Situationen vorbereitet

Das Leben ist voller Überraschungen. Und während viele dieser Überraschungen erfreulich sind, gibt es auch solche, die uns unvorbereitet treffen und finanzielle Auswirkungen haben können. Als Medizinerin oder Mediziner ist es wichtig, vorbereitet zu sein und das Steuerrisiko zu minimieren. Hier einige Tipps, wie du das tun kannst.

  1. Rücklagen bilden

  • Unvorhergesehene Ausgaben: Es kann immer etwas in deiner Praxis kaputtgehen oder unerwartete Kosten entstehen. Mit einer finanziellen Rücklage bist du gegen solche Situationen gewappnet.

  • Steuernachzahlungen: Sollte das Finanzamt unerwartet eine Nachzahlung fordern, ist es gut, eine finanzielle Reserve zu haben.

  1. Steuerberatung an deiner Seite

  • Expertenrat: Eine Steuerberatungskanzlei, die sich mit den spezifischen Herausforderungen in der Medizin auskennt, kann unbezahlbar sein. Sie kann dir helfen, Fallen zu vermeiden und Chancen zu nutzen.

  • Regelmäßige Check-ups: Treffe dich regelmäßig mit deiner Steuerberatung, um sicherzustellen, dass alles in Ordnung ist und um gegebenenfalls Anpassungen vorzunehmen.

  1. Versicherungen prüfen

  • Rechtsschutz: Bei steuerlichen Auseinandersetzungen mit dem Finanzamt oder anderen rechtlichen Herausforderungen kann eine Rechtsschutzversicherung sinnvoll sein.

  1. Weiterbildungen und Seminare

  • Bleib auf dem Laufenden: Steuergesetze und Regelungen ändern sich. Indem du dich regelmäßig fortbildest, bleibst du immer auf dem neuesten Stand und kannst proaktiv handeln.

  • Auf unserem Blog „Finanzskalpell“ veröffentlichen wir regelmäßig neue Beiträge zum Thema „Steuern“.

Abschlussgedanken

Das Sprichwort "Vorbereitung ist die halbe Miete" trifft auch auf die steuerliche Vorsorge zu. Wenn du vorbereitet bist und proaktiv handelst, kannst du viele unvorhergesehene, finanzielle Herausforderungen meistern.

  1. Häufig gestellte Fragen rund ums Thema Steuern sparen für Ärztinnen und Ärzte

Im Laufe der Zeit begegnen uns immer wieder ähnliche Fragen rund um das Thema Steuern für Ärztinnen und Ärzte. Hier haben wir die am häufigsten gestellten Fragen – und natürlich auch die Antworten – für dich zusammengestellt.

  1. Kann ich meine Fortbildungen steuerlich absetzen?

Ja, Fortbildungen, die beruflich bedingt sind, können in der Regel als Werbungskosten abgesetzt werden. Dazu gehören nicht nur die eigentlichen Kurskosten, sondern oft auch Reisekosten, Übernachtung und ggf. Verpflegung.

  1. Was mache ich, wenn ich meine Belege verloren habe?

Zunächst: Bewahre Ruhe. Für viele Ausgaben, z.B. bei Bahnfahrten oder Flügen, lassen sich Ersatzbelege anfordern. Bei Barausgaben ohne Quittung wird es schwieriger. In solchen Fällen solltest du mit deinem Steuerberater sprechen und schauen, welche Alternativen es gibt.

  1. Ich überlege, meine Praxis zu verkaufen. Was muss ich steuerlich beachten?

Der Verkauf einer Praxis kann steuerlich komplex sein. Insbesondere die Ermittlung des Veräußerungsgewinns und mögliche Steuerbefreiungen sollten genau betrachtet werden. Es ist ratsam, sich frühzeitig steuerlich beraten zu lassen.

  1. Kann ich meinen Praxiswagen steuerlich absetzen?

Ja, das geht. Es gibt verschiedene Modelle, wie z.B. das Fahrtenbuch oder die 1%-Regelung. Welches Modell für dich am besten passt, hängt von deinen individuellen Umständen ab. Beachte dabei, dass das Finanzamt genaue Vorgaben macht, z.B. bei der Führung eines Fahrtenbuchs.

  1. Wie kann ich mich gegen Steuernachzahlungen absichern?

Eine Möglichkeit ist, eine Steuerrücklage zu bilden. Ein anderer Weg ist die Bildung von Rückstellungen in deiner Buchhaltung, etwa für zu erwartende Steuernachzahlungen oder andere Verbindlichkeiten. Deine Steuerberatungskanzlei kann dir dabei helfen, die beste Strategie für dich zu finden.

  1. Einleitung und Überblick

Warum du dein Steuerwissen aufpolieren solltest

Du fragst dich vielleicht: "Warum sollte ich mich als Ärztin oder Arzt mit Steuern auseinandersetzen?" Die Antwort ist einfach: Weil du, egal ob angestellt oder selbstständig, bares Geld sparen kannst, wenn du die steuerlichen Spielregeln kennst und für dich nutzt.

Warum ist Steuerwissen für Ärztinnen und Ärzte so wichtig?

Stell dir vor, du gibst Jahr für Jahr mehrere hundert oder gar tausend Euro zu viel an das Finanzamt ab, nur weil du nicht alle Abzugsmöglichkeiten kennst oder unsicher bist, welche Belege du aufbewahren solltest. Klingt nicht gerade verlockend, oder? Genau deshalb ist es wichtig, dass du einen Überblick über das deutsche Steuersystem und seine Besonderheiten hast.

Als Ärztinnen und Ärzte begegnen wir täglich komplexen Situationen und triffst Entscheidungen, die das Leben unserer Patienten beeinflussen. Diese Fähigkeit zur Problemlösung kannst du auch auf deine finanzielle Gesundheit anwenden. Der erste Schritt ist, sich mit den steuerlichen Grundlagen vertraut zu machen.

Unterschiede zwischen angestellten und selbstständigen Ärztinnen und Ärzten

Grundsätzlich unterscheidet das deutsche Steuersystem zwischen Angestellten und Selbstständigen. Angestellte zahlen Lohnsteuer, die direkt vom Gehalt abgezogen wird. Selbstständige sind dagegen selbst für ihre Einkommensteuererklärung verantwortlich und müssen die Steuern eigenhändig bzw. mit Hilfe einer Steuerberatung berechnen und an das Finanzamt überweisen.

Die gute Nachricht: Beide Gruppen – also sowohl angestellte als auch selbstständige Ärztinnen und Ärzte – haben zahlreiche Möglichkeiten, ihre Steuerlast zu reduzieren. Und genau das wollen wir uns in diesem Ratgeber gemeinsam anschauen.

  1. Warum du eine Steuererklärung abgeben solltest

Einkommensteuererklärung: Was, warum und wann?

Die Einkommensteuererklärung ist sozusagen die Zusammenfassung deines finanziellen Jahres. Hier gibst du alle Einkünfte und Ausgaben an, die steuerlich relevant sind. Das Ziel? Herauszufinden, ob du dem Finanzamt noch Geld schuldest oder ob es dir sogar etwas zurückzahlen muss.

Warum du das tun solltest? Neben der gesetzlichen Pflicht ist es vor allem eine Chance für dich, Geld zurückzubekommen. Oft zahlt man im Laufe des Jahres nämlich mehr Steuern, als man müsste. Mit der Steuererklärung holst du dir dieses zu viel gezahlte Geld zurück.

Wann? Für den Besteuerungszeitraum 2023 muss die Steuererklärung spätestens bis 2.9.2024 beim Finanzamt sein. Wenn du sie von einem Steuerberater oder einem Lohnsteuerhilfeverein erstellen lässt, verlängert sich die Frist bis zum 2.6.2025.

Steuerklassen und -tarife: Was steckt dahinter?

Je nachdem, in welcher Lebenssituation du dich befindest – ob Single, verheiratet, mit oder ohne Kinder – wirst du einer bestimmten Steuerklasse zugeordnet. Diese Klasse bestimmt, wie viel Lohnsteuer direkt von deinem Gehalt abgezogen wird.

  • Steuerklasse I: Ledig oder geschieden

  • Steuerklasse II: Alleinerziehend

  • Steuerklasse III: Verheiratet und der andere Partner hat Klasse V oder ist nicht berufstätig

  • Steuerklasse IV: Verheiratet und beide Partner arbeiten

  • Steuerklasse V: Gegenstück zu Klasse III, wenn der andere Partner Klasse III hat

  • Steuerklasse VI: Zweites oder weiteres Arbeitsverhältnis

Je nach Steuerklasse werden unterschiedliche Freibeträge und Abzüge berücksichtigt. Deshalb ist es wichtig, dass du in der richtigen Klasse bist. Ein Wechsel kann manchmal sinnvoll sein, z.B. wenn du heiratest oder Nachwuchs bekommst.

Das war's erstmal mit den Grundlagen zum Thema Steuererklärung. Keine Angst, es ist nicht so kompliziert, wie es sich vielleicht anhört. Und mit jedem Schritt, den du hier im Ratgeber machst, wirst du sicherer und kompetenter in Sachen Steuern.

  1. Steuern sparen als angestellte Ärztin oder Arzt

Gut, du bist angestellt und denkst dir jetzt vielleicht: "Ich bekomme jeden Monat meinen Lohn und die Steuern werden direkt abgezogen – was gibt es da schon groß zu beachten?" Tatsächlich gibt es einige Punkte, bei denen du als angestellte Medizinerin bzw. Mediziner steuerliche Vorteile ziehen kannst.

Werbungskosten: Was du alles absetzen kannst

Werbungskosten sind Ausgaben, die dir durch deine Berufstätigkeit entstehen. Und das Tolle ist: Sie mindern dein zu versteuerndes Einkommen.

  • Fort- und Weiterbildungen: Ob ein Chirurgiekurs oder ein Kongressbesuch – die Kosten für berufliche Fortbildungen kannst du in der Regel vollständig absetzen. Bewahre Belege und eventuelle Teilnahmebestätigungen gut auf.

  • Fachliteratur und Mitgliedsbeiträge: Dein Jahresabo für eine medizinische Fachzeitschrift oder Mitgliedsbeiträge für Ärzteverbände? Das alles sind Werbungskosten. Auch hier gilt: Belege sammeln.

  • Arbeitsmittel: Egal ob Stethoskop, Fachbücher oder dein Arbeitslaptop – wenn du diese Dinge für die Arbeit nutzt, sind sie steuerlich absetzbar. Tipp: Bei teureren Anschaffungen kann es sinnvoll sein, diese über mehrere Jahre abzusetzen (Abschreibung).

Dienstfahrten und Pendlerpauschale

Dein Weg zur Klinik oder Praxis ist jeden Tag eine kleine oder größere Reise? Für jeden Arbeitstag und jeden vollen der ersten 20 Kilometer, den du zurücklegst, kannst du 20 Cent als Pendlerpauschale absetzen. Ab dem 21. Kilometer beträgt die Pendlerpauschale sogar 38 Cent pro Kilometer. Diese Regelung gilt aktuell bis zum Jahr 2026.

Und wenn du mal zu einer Fortbildung oder einem Kongress fährst, zählt das als Dienstreise. Hier kannst du die tatsächlichen Fahrtkosten, Übernachtung und Verpflegung absetzen.

Doppelte Haushaltsführung

Wenn du aus beruflichen Gründen zwei Wohnungen unterhalten musst – eine am Arbeitsort und eine an deinem eigentlichen Wohnort – dann spricht man von einer doppelten Haushaltsführung. Die Kosten hierfür (z.B. Miete für die Zweitwohnung, Fahrtkosten nach Hause) sind steuerlich absetzbar. Beachte jedoch, dass hier bestimmte Voraussetzungen erfüllt sein müssen und es Obergrenzen gibt.

Das waren die wichtigsten Punkte für angestellte Ärztinnen und Ärzte . Wie du siehst, gibt es viele Möglichkeiten, deine Steuerlast zu mindern. Mit etwas Aufmerksamkeit und einer gewissen Sammelleidenschaft für Belege kannst du hier bares Geld sparen.

  1. Grundlagen der Selbstständigkeit als Ärztin oder Arzt

Du spielst mit dem Gedanken, eine eigene Praxis zu gründen? Das bringt nicht nur viele Freiheiten mit sich, sondern auch neue steuerliche Herausforderungen. Doch keine Sorge, wir führen dich Schritt für Schritt durch die wichtigsten Punkte.

Freiberufler vs. Gewerbetreibende: Wo liegt der Unterschied?

Wir Ärztinnen und Ärzte haben das Glück, als Freiberufler eingestuft zu werden. Das bedeutet, dass du keine Gewerbesteuer zahlen musst und keine Gewerbeanmeldung benötigst. Trotzdem ist es wichtig, dem Finanzamt Bescheid zu geben und deine selbstständige Tätigkeit dort anzumelden.

Anmeldung beim Finanzamt

Bevor du mit der Behandlung von Patienten beginnst, musst du deinen Start beim Finanzamt anzeigen. Hierfür füllst du den „Fragebogen zur steuerlichen Erfassung“ aus. Dieser Schritt ist essentiell, denn daraufhin bekommst du deine Steuernummer, die du für Rechnungen und deine Buchführung brauchst.

Buchführung: Der rote Faden durchs Finanzchaos

Selbstständige sind zur ordentlichen Buchführung verpflichtet. Das klingt erstmal nach viel Arbeit, aber mit System und den richtigen Tools (dazu später mehr) behältst du den Überblick:

  • Einnahmen-Überschuss-Rechnung (EÜR): Als Freiberuflerin bzw. Freiberufler darfst du diese vereinfachte Art der Buchführung nutzen. Hier listest du einfach alle Einnahmen und Ausgaben auf und berechnest den Überschuss, der versteuert wird.

  • Belege, Belege, Belege: Bewahre alle Belege sorgfältig auf. Sie sind der Nachweis für deine Ausgaben und können im Zweifelsfall beim Finanzamt vorgelegt werden.

Vorsicht bei der Umsatzsteuer

Auch wenn du als Medizinerin bzw. Mediziner viele Leistungen umsatzsteuerfrei anbieten darfst, gibt es dennoch Leistungen, die umsatzsteuerpflichtig sind. Wichtig ist, dass du weißt, welche das sind und entsprechend in deiner Rechnung die Umsatzsteuer ausweist. Am besten kontaktierst du bei komplexen Fragen deine Steuerberatung.

  1. Steuer-Tipps und -Tricks für selbstständige Ärztinnen und Ärzte – Mehr behalten, weniger abgeben

Jetzt, da du die Basics kennst, lass uns tiefer in die Materie eintauchen. Als selbstständige Medizinerin bzw. Mediziner hast du zahlreiche Möglichkeiten, steuerliche Vorteile zu nutzen.

Betriebsausgaben: Das Gold in deiner Buchführung

Jede Ausgabe, die du für deine Praxis tätigst, ist potenziell von der Steuer absetzbar. Das verringert dein zu versteuerndes Einkommen.

  • Praxismiete: Die Kosten für deine Praxisräume sind absetzbar. Das gilt nicht nur für die reine Miete, sondern auch für Nebenkosten, Reinigung und Instandhaltung.

  • Medizinisches Equipment: Egal, ob es das neueste Ultraschallgerät oder der klassische Blutdruckmesser ist – Anschaffungen für die Praxis mindern deine Steuerlast.

  • Fachliteratur und Weiterbildungen: Wie Angestellten können auch Selbstständige diese Posten absetzen.

  • Personal- und Fortbildungskosten: Hast du Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter? Ihre Gehälter, Sozialabgaben und eventuelle Weiterbildungen sind Betriebsausgaben.

Abschreibungen: Dein bester Freund bei größeren Anschaffungen

Hast du in teure Ausrüstung investiert? Dann musst du die Kosten nicht in einem Jahr geltend machen, sondern kannst sie über mehrere Jahre abschreiben. Das verteilt die steuerliche Entlastung und kann in manchen Jahren sehr nützlich sein.

Vorsorgeaufwendungen: Denk an dich und spare Steuern

Altersvorsorge ist nicht nur wichtig für deine Zukunft, sondern kann dir auch steuerliche Vorteile verschaffen. Beiträge zu berufsständischen Versorgungswerken oder zu einer Basis-Rentenversicherung sind steuerlich absetzbar.

Zusammenarbeit mit einer Steuerberatung

Auch wenn dieser Ratgeber dir einen ersten Überblick bietet, ersetzt er nicht die individuelle Beratung. Eine gute Steuerberatungskanzlei wird sich mit den Besonderheiten deiner Praxis auskennen und kann dir helfen, das Beste aus deiner steuerlichen Situation herauszuholen.

Mehr zu diesem Thema findest du auch in diesem Blogartikel.

  1. Digitale Helfer – Tools und Apps für den steuerlichen Alltag von Ärztinnen und Ärzten

Die Digitalisierung macht auch vor der Medizin und dem Steuerwesen nicht halt. Das ist eine gute Nachricht! Denn mit den richtigen digitalen Helfern an deiner Seite wird vieles einfacher, übersichtlicher und zeitsparender.

Steuererklärungssoftware und -apps

Als angestellte Ärztin bzw. Arzt kannst du auch ohne Steuerberatung eine Steuererklärung abgeben. Hierfür gibt es zahlreiche Steuerprogramme und sogar -apps, die dir dabei helfen können. Bei Unklarheiten empfehlen wir dennoch in jedem Fall eine Steuerberatungskanzlei zu konsultieren.

Buchhaltungsprogramme: Keine Angst vor Zahlen

Selbst wenn Zahlen nicht deine Stärke sind, gibt es mittlerweile zahlreiche Programme, die dir helfen, den Überblick zu behalten:

  • DATEV: Ein Klassiker unter den Buchhaltungsprogrammen. Vor allem, wenn du mit einem Steuerberater zusammenarbeitest, ist dies oft das Mittel der Wahl.

  • Sumup oder Lexoffice: Einfache, intuitive Programme, ideal für Einsteiger und kleinere Praxen.

Rechnungs-Apps: Schnell, korrekt und mobil

Das Schreiben von Rechnungen kann zeitraubend sein. Doch mit speziellen Apps wird es zum Kinderspiel:

  • Zervant: Ermöglicht dir, Rechnungen mobil zu erstellen, zu versenden und zu verfolgen.

  • FastBill: Neben der Rechnungserstellung bietet es auch die Möglichkeit, Ausgaben zu erfassen und Übersichten zu erstellen.

Scannen und Belege verwalten: Nie wieder Papierchaos

Mit dem Smartphone in der Tasche hast du einen leistungsfähigen Scanner immer dabei:

  • Evernote Scannable: Scannt Belege schnell und in guter Qualität, die du dann in deinem Buchhaltungsprogramm ablegen kannst.

  • Shoeboxed: Speziell für Belege entwickelt. Einfach scannen und die App sortiert und kategorisiert sie für dich.

Abschließende Tipps

  • Datensicherheit ist ein Muss: Achte bei allen digitalen Lösungen auf hohe Sicherheitsstandards, besonders im Hinblick auf die DSGVO.

  • Teste vorher: Viele Anbieter bieten Testversionen an. So kannst du herausfinden, welches Tool am besten zu dir und deiner Praxis passt.

Mit diesen digitalen Helfern an deiner Seite wird der steuerliche und organisatorische Alltag deutlich erleichtert.

  1. Steuerliche Weichenstellungen in unterschiedlichen Karrierephasen

Deine medizinische Laufbahn ist ein stetiger Fluss mit verschiedenen Etappen – vom Studium über die Anstellung bis hin zur eigenen Praxis. Jede dieser Phasen bringt ihre eigenen steuerlichen Herausforderungen und Chancen mit sich. Schauen wir uns diese genauer an.

Das Studium: Deine ersten Schritte in der Steuerwelt

  • Werbungskosten: Deine Studienkosten, von Fachbüchern bis hin zu Studiengebühren, können als Werbungskosten abgesetzt werden. Wenn du in diesen Jahren kein oder nur wenig Einkommen hattest, kann ein Verlustvortrag sinnvoll sein. Dieser Verlust wird dann mit deinen zukünftigen Einkünften verrechnet und kann zu einer Steuerersparnis führen.

  • Nebenjobs: Wenn du neben deinem Studium arbeitest, achte darauf, dass du nicht über den Freibetrag von 10908 Euro (Stand 2023) kommst, um keine Steuern zahlen zu müssen.

Die Assistenzarztzeit: Mehr als nur Gehalt

  • Fort- und Weiterbildungen: Auch hier gilt: Kosten, die du für deinen Beruf aufwendest, sind in der Regel steuerlich absetzbar.

  • Umzug für die Karriere: Ziehst du für eine neue Stelle um, kannst du die Umzugskosten oft steuerlich geltend machen.

Selbstständigkeit und Praxisgründung: Ein großer Schritt mit vielen Details

  • Gründungskosten: Viele Kosten, die bei der Gründung deiner eigenen Praxis anfallen, wie Beratungskosten, sind steuerlich absetzbar.

  • Abschreibungen: Investierst du in Praxiseinrichtung oder medizinische Geräte, kannst du diese über mehrere Jahre abschreiben.

  • Mitarbeiter: Wenn du Personal einstellst, musst du nicht nur deren Gehälter, sondern auch Sozialabgaben und eventuelle Weiterbildungen in deiner Buchführung berücksichtigen.

Spätere Karriere und Praxiserweiterung

  • Zusatzqualifikationen: Spezialisierst du dich weiter, sind auch diese Kosten oft steuerlich absetzbar.

  • Zusammenarbeit und Praxisgemeinschaften: Überlegst du, mit Kollegen eine Gemeinschaftspraxis zu gründen? Dies hat steuerliche Konsequenzen, die du vorab klären solltest.

  • Praxisverkauf oder -übergabe: Planst du den Ruhestand und den Verkauf oder die Übergabe deiner Praxis, gibt es ebenfalls steuerliche Aspekte, die zu beachten sind, insbesondere im Hinblick auf mögliche Spekulationssteuern.

Abschließende Gedanken

Egal in welcher Phase deiner Karriere du dich befindest, steuerliche Überlegungen sollten stets ein integraler Bestandteil deiner Planung sein. Jede Phase bietet sowohl Herausforderungen als auch Chancen. Mit den richtigen Informationen und Unterstützung einer Steuerberatung kannst du sicherstellen, dass du optimal aufgestellt bist, um das Beste aus jeder Situation herauszuholen.

  1. Steuerliche Vorsorge – So bist du auf unerwartete Situationen vorbereitet

Das Leben ist voller Überraschungen. Und während viele dieser Überraschungen erfreulich sind, gibt es auch solche, die uns unvorbereitet treffen und finanzielle Auswirkungen haben können. Als Medizinerin oder Mediziner ist es wichtig, vorbereitet zu sein und das Steuerrisiko zu minimieren. Hier einige Tipps, wie du das tun kannst.

  1. Rücklagen bilden

  • Unvorhergesehene Ausgaben: Es kann immer etwas in deiner Praxis kaputtgehen oder unerwartete Kosten entstehen. Mit einer finanziellen Rücklage bist du gegen solche Situationen gewappnet.

  • Steuernachzahlungen: Sollte das Finanzamt unerwartet eine Nachzahlung fordern, ist es gut, eine finanzielle Reserve zu haben.

  1. Steuerberatung an deiner Seite

  • Expertenrat: Eine Steuerberatungskanzlei, die sich mit den spezifischen Herausforderungen in der Medizin auskennt, kann unbezahlbar sein. Sie kann dir helfen, Fallen zu vermeiden und Chancen zu nutzen.

  • Regelmäßige Check-ups: Treffe dich regelmäßig mit deiner Steuerberatung, um sicherzustellen, dass alles in Ordnung ist und um gegebenenfalls Anpassungen vorzunehmen.

  1. Versicherungen prüfen

  • Rechtsschutz: Bei steuerlichen Auseinandersetzungen mit dem Finanzamt oder anderen rechtlichen Herausforderungen kann eine Rechtsschutzversicherung sinnvoll sein.

  1. Weiterbildungen und Seminare

  • Bleib auf dem Laufenden: Steuergesetze und Regelungen ändern sich. Indem du dich regelmäßig fortbildest, bleibst du immer auf dem neuesten Stand und kannst proaktiv handeln.

  • Auf unserem Blog „Finanzskalpell“ veröffentlichen wir regelmäßig neue Beiträge zum Thema „Steuern“.

Abschlussgedanken

Das Sprichwort "Vorbereitung ist die halbe Miete" trifft auch auf die steuerliche Vorsorge zu. Wenn du vorbereitet bist und proaktiv handelst, kannst du viele unvorhergesehene, finanzielle Herausforderungen meistern.

  1. Häufig gestellte Fragen rund ums Thema Steuern sparen für Ärztinnen und Ärzte

Im Laufe der Zeit begegnen uns immer wieder ähnliche Fragen rund um das Thema Steuern für Ärztinnen und Ärzte. Hier haben wir die am häufigsten gestellten Fragen – und natürlich auch die Antworten – für dich zusammengestellt.

  1. Kann ich meine Fortbildungen steuerlich absetzen?

Ja, Fortbildungen, die beruflich bedingt sind, können in der Regel als Werbungskosten abgesetzt werden. Dazu gehören nicht nur die eigentlichen Kurskosten, sondern oft auch Reisekosten, Übernachtung und ggf. Verpflegung.

  1. Was mache ich, wenn ich meine Belege verloren habe?

Zunächst: Bewahre Ruhe. Für viele Ausgaben, z.B. bei Bahnfahrten oder Flügen, lassen sich Ersatzbelege anfordern. Bei Barausgaben ohne Quittung wird es schwieriger. In solchen Fällen solltest du mit deinem Steuerberater sprechen und schauen, welche Alternativen es gibt.

  1. Ich überlege, meine Praxis zu verkaufen. Was muss ich steuerlich beachten?

Der Verkauf einer Praxis kann steuerlich komplex sein. Insbesondere die Ermittlung des Veräußerungsgewinns und mögliche Steuerbefreiungen sollten genau betrachtet werden. Es ist ratsam, sich frühzeitig steuerlich beraten zu lassen.

  1. Kann ich meinen Praxiswagen steuerlich absetzen?

Ja, das geht. Es gibt verschiedene Modelle, wie z.B. das Fahrtenbuch oder die 1%-Regelung. Welches Modell für dich am besten passt, hängt von deinen individuellen Umständen ab. Beachte dabei, dass das Finanzamt genaue Vorgaben macht, z.B. bei der Führung eines Fahrtenbuchs.

  1. Wie kann ich mich gegen Steuernachzahlungen absichern?

Eine Möglichkeit ist, eine Steuerrücklage zu bilden. Ein anderer Weg ist die Bildung von Rückstellungen in deiner Buchhaltung, etwa für zu erwartende Steuernachzahlungen oder andere Verbindlichkeiten. Deine Steuerberatungskanzlei kann dir dabei helfen, die beste Strategie für dich zu finden.

  1. Einleitung und Überblick

Warum du dein Steuerwissen aufpolieren solltest

Du fragst dich vielleicht: "Warum sollte ich mich als Ärztin oder Arzt mit Steuern auseinandersetzen?" Die Antwort ist einfach: Weil du, egal ob angestellt oder selbstständig, bares Geld sparen kannst, wenn du die steuerlichen Spielregeln kennst und für dich nutzt.

Warum ist Steuerwissen für Ärztinnen und Ärzte so wichtig?

Stell dir vor, du gibst Jahr für Jahr mehrere hundert oder gar tausend Euro zu viel an das Finanzamt ab, nur weil du nicht alle Abzugsmöglichkeiten kennst oder unsicher bist, welche Belege du aufbewahren solltest. Klingt nicht gerade verlockend, oder? Genau deshalb ist es wichtig, dass du einen Überblick über das deutsche Steuersystem und seine Besonderheiten hast.

Als Ärztinnen und Ärzte begegnen wir täglich komplexen Situationen und triffst Entscheidungen, die das Leben unserer Patienten beeinflussen. Diese Fähigkeit zur Problemlösung kannst du auch auf deine finanzielle Gesundheit anwenden. Der erste Schritt ist, sich mit den steuerlichen Grundlagen vertraut zu machen.

Unterschiede zwischen angestellten und selbstständigen Ärztinnen und Ärzten

Grundsätzlich unterscheidet das deutsche Steuersystem zwischen Angestellten und Selbstständigen. Angestellte zahlen Lohnsteuer, die direkt vom Gehalt abgezogen wird. Selbstständige sind dagegen selbst für ihre Einkommensteuererklärung verantwortlich und müssen die Steuern eigenhändig bzw. mit Hilfe einer Steuerberatung berechnen und an das Finanzamt überweisen.

Die gute Nachricht: Beide Gruppen – also sowohl angestellte als auch selbstständige Ärztinnen und Ärzte – haben zahlreiche Möglichkeiten, ihre Steuerlast zu reduzieren. Und genau das wollen wir uns in diesem Ratgeber gemeinsam anschauen.

  1. Warum du eine Steuererklärung abgeben solltest

Einkommensteuererklärung: Was, warum und wann?

Die Einkommensteuererklärung ist sozusagen die Zusammenfassung deines finanziellen Jahres. Hier gibst du alle Einkünfte und Ausgaben an, die steuerlich relevant sind. Das Ziel? Herauszufinden, ob du dem Finanzamt noch Geld schuldest oder ob es dir sogar etwas zurückzahlen muss.

Warum du das tun solltest? Neben der gesetzlichen Pflicht ist es vor allem eine Chance für dich, Geld zurückzubekommen. Oft zahlt man im Laufe des Jahres nämlich mehr Steuern, als man müsste. Mit der Steuererklärung holst du dir dieses zu viel gezahlte Geld zurück.

Wann? Für den Besteuerungszeitraum 2023 muss die Steuererklärung spätestens bis 2.9.2024 beim Finanzamt sein. Wenn du sie von einem Steuerberater oder einem Lohnsteuerhilfeverein erstellen lässt, verlängert sich die Frist bis zum 2.6.2025.

Steuerklassen und -tarife: Was steckt dahinter?

Je nachdem, in welcher Lebenssituation du dich befindest – ob Single, verheiratet, mit oder ohne Kinder – wirst du einer bestimmten Steuerklasse zugeordnet. Diese Klasse bestimmt, wie viel Lohnsteuer direkt von deinem Gehalt abgezogen wird.

  • Steuerklasse I: Ledig oder geschieden

  • Steuerklasse II: Alleinerziehend

  • Steuerklasse III: Verheiratet und der andere Partner hat Klasse V oder ist nicht berufstätig

  • Steuerklasse IV: Verheiratet und beide Partner arbeiten

  • Steuerklasse V: Gegenstück zu Klasse III, wenn der andere Partner Klasse III hat

  • Steuerklasse VI: Zweites oder weiteres Arbeitsverhältnis

Je nach Steuerklasse werden unterschiedliche Freibeträge und Abzüge berücksichtigt. Deshalb ist es wichtig, dass du in der richtigen Klasse bist. Ein Wechsel kann manchmal sinnvoll sein, z.B. wenn du heiratest oder Nachwuchs bekommst.

Das war's erstmal mit den Grundlagen zum Thema Steuererklärung. Keine Angst, es ist nicht so kompliziert, wie es sich vielleicht anhört. Und mit jedem Schritt, den du hier im Ratgeber machst, wirst du sicherer und kompetenter in Sachen Steuern.

  1. Steuern sparen als angestellte Ärztin oder Arzt

Gut, du bist angestellt und denkst dir jetzt vielleicht: "Ich bekomme jeden Monat meinen Lohn und die Steuern werden direkt abgezogen – was gibt es da schon groß zu beachten?" Tatsächlich gibt es einige Punkte, bei denen du als angestellte Medizinerin bzw. Mediziner steuerliche Vorteile ziehen kannst.

Werbungskosten: Was du alles absetzen kannst

Werbungskosten sind Ausgaben, die dir durch deine Berufstätigkeit entstehen. Und das Tolle ist: Sie mindern dein zu versteuerndes Einkommen.

  • Fort- und Weiterbildungen: Ob ein Chirurgiekurs oder ein Kongressbesuch – die Kosten für berufliche Fortbildungen kannst du in der Regel vollständig absetzen. Bewahre Belege und eventuelle Teilnahmebestätigungen gut auf.

  • Fachliteratur und Mitgliedsbeiträge: Dein Jahresabo für eine medizinische Fachzeitschrift oder Mitgliedsbeiträge für Ärzteverbände? Das alles sind Werbungskosten. Auch hier gilt: Belege sammeln.

  • Arbeitsmittel: Egal ob Stethoskop, Fachbücher oder dein Arbeitslaptop – wenn du diese Dinge für die Arbeit nutzt, sind sie steuerlich absetzbar. Tipp: Bei teureren Anschaffungen kann es sinnvoll sein, diese über mehrere Jahre abzusetzen (Abschreibung).

Dienstfahrten und Pendlerpauschale

Dein Weg zur Klinik oder Praxis ist jeden Tag eine kleine oder größere Reise? Für jeden Arbeitstag und jeden vollen der ersten 20 Kilometer, den du zurücklegst, kannst du 20 Cent als Pendlerpauschale absetzen. Ab dem 21. Kilometer beträgt die Pendlerpauschale sogar 38 Cent pro Kilometer. Diese Regelung gilt aktuell bis zum Jahr 2026.

Und wenn du mal zu einer Fortbildung oder einem Kongress fährst, zählt das als Dienstreise. Hier kannst du die tatsächlichen Fahrtkosten, Übernachtung und Verpflegung absetzen.

Doppelte Haushaltsführung

Wenn du aus beruflichen Gründen zwei Wohnungen unterhalten musst – eine am Arbeitsort und eine an deinem eigentlichen Wohnort – dann spricht man von einer doppelten Haushaltsführung. Die Kosten hierfür (z.B. Miete für die Zweitwohnung, Fahrtkosten nach Hause) sind steuerlich absetzbar. Beachte jedoch, dass hier bestimmte Voraussetzungen erfüllt sein müssen und es Obergrenzen gibt.

Das waren die wichtigsten Punkte für angestellte Ärztinnen und Ärzte . Wie du siehst, gibt es viele Möglichkeiten, deine Steuerlast zu mindern. Mit etwas Aufmerksamkeit und einer gewissen Sammelleidenschaft für Belege kannst du hier bares Geld sparen.

  1. Grundlagen der Selbstständigkeit als Ärztin oder Arzt

Du spielst mit dem Gedanken, eine eigene Praxis zu gründen? Das bringt nicht nur viele Freiheiten mit sich, sondern auch neue steuerliche Herausforderungen. Doch keine Sorge, wir führen dich Schritt für Schritt durch die wichtigsten Punkte.

Freiberufler vs. Gewerbetreibende: Wo liegt der Unterschied?

Wir Ärztinnen und Ärzte haben das Glück, als Freiberufler eingestuft zu werden. Das bedeutet, dass du keine Gewerbesteuer zahlen musst und keine Gewerbeanmeldung benötigst. Trotzdem ist es wichtig, dem Finanzamt Bescheid zu geben und deine selbstständige Tätigkeit dort anzumelden.

Anmeldung beim Finanzamt

Bevor du mit der Behandlung von Patienten beginnst, musst du deinen Start beim Finanzamt anzeigen. Hierfür füllst du den „Fragebogen zur steuerlichen Erfassung“ aus. Dieser Schritt ist essentiell, denn daraufhin bekommst du deine Steuernummer, die du für Rechnungen und deine Buchführung brauchst.

Buchführung: Der rote Faden durchs Finanzchaos

Selbstständige sind zur ordentlichen Buchführung verpflichtet. Das klingt erstmal nach viel Arbeit, aber mit System und den richtigen Tools (dazu später mehr) behältst du den Überblick:

  • Einnahmen-Überschuss-Rechnung (EÜR): Als Freiberuflerin bzw. Freiberufler darfst du diese vereinfachte Art der Buchführung nutzen. Hier listest du einfach alle Einnahmen und Ausgaben auf und berechnest den Überschuss, der versteuert wird.

  • Belege, Belege, Belege: Bewahre alle Belege sorgfältig auf. Sie sind der Nachweis für deine Ausgaben und können im Zweifelsfall beim Finanzamt vorgelegt werden.

Vorsicht bei der Umsatzsteuer

Auch wenn du als Medizinerin bzw. Mediziner viele Leistungen umsatzsteuerfrei anbieten darfst, gibt es dennoch Leistungen, die umsatzsteuerpflichtig sind. Wichtig ist, dass du weißt, welche das sind und entsprechend in deiner Rechnung die Umsatzsteuer ausweist. Am besten kontaktierst du bei komplexen Fragen deine Steuerberatung.

  1. Steuer-Tipps und -Tricks für selbstständige Ärztinnen und Ärzte – Mehr behalten, weniger abgeben

Jetzt, da du die Basics kennst, lass uns tiefer in die Materie eintauchen. Als selbstständige Medizinerin bzw. Mediziner hast du zahlreiche Möglichkeiten, steuerliche Vorteile zu nutzen.

Betriebsausgaben: Das Gold in deiner Buchführung

Jede Ausgabe, die du für deine Praxis tätigst, ist potenziell von der Steuer absetzbar. Das verringert dein zu versteuerndes Einkommen.

  • Praxismiete: Die Kosten für deine Praxisräume sind absetzbar. Das gilt nicht nur für die reine Miete, sondern auch für Nebenkosten, Reinigung und Instandhaltung.

  • Medizinisches Equipment: Egal, ob es das neueste Ultraschallgerät oder der klassische Blutdruckmesser ist – Anschaffungen für die Praxis mindern deine Steuerlast.

  • Fachliteratur und Weiterbildungen: Wie Angestellten können auch Selbstständige diese Posten absetzen.

  • Personal- und Fortbildungskosten: Hast du Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter? Ihre Gehälter, Sozialabgaben und eventuelle Weiterbildungen sind Betriebsausgaben.

Abschreibungen: Dein bester Freund bei größeren Anschaffungen

Hast du in teure Ausrüstung investiert? Dann musst du die Kosten nicht in einem Jahr geltend machen, sondern kannst sie über mehrere Jahre abschreiben. Das verteilt die steuerliche Entlastung und kann in manchen Jahren sehr nützlich sein.

Vorsorgeaufwendungen: Denk an dich und spare Steuern

Altersvorsorge ist nicht nur wichtig für deine Zukunft, sondern kann dir auch steuerliche Vorteile verschaffen. Beiträge zu berufsständischen Versorgungswerken oder zu einer Basis-Rentenversicherung sind steuerlich absetzbar.

Zusammenarbeit mit einer Steuerberatung

Auch wenn dieser Ratgeber dir einen ersten Überblick bietet, ersetzt er nicht die individuelle Beratung. Eine gute Steuerberatungskanzlei wird sich mit den Besonderheiten deiner Praxis auskennen und kann dir helfen, das Beste aus deiner steuerlichen Situation herauszuholen.

Mehr zu diesem Thema findest du auch in diesem Blogartikel.

  1. Digitale Helfer – Tools und Apps für den steuerlichen Alltag von Ärztinnen und Ärzten

Die Digitalisierung macht auch vor der Medizin und dem Steuerwesen nicht halt. Das ist eine gute Nachricht! Denn mit den richtigen digitalen Helfern an deiner Seite wird vieles einfacher, übersichtlicher und zeitsparender.

Steuererklärungssoftware und -apps

Als angestellte Ärztin bzw. Arzt kannst du auch ohne Steuerberatung eine Steuererklärung abgeben. Hierfür gibt es zahlreiche Steuerprogramme und sogar -apps, die dir dabei helfen können. Bei Unklarheiten empfehlen wir dennoch in jedem Fall eine Steuerberatungskanzlei zu konsultieren.

Buchhaltungsprogramme: Keine Angst vor Zahlen

Selbst wenn Zahlen nicht deine Stärke sind, gibt es mittlerweile zahlreiche Programme, die dir helfen, den Überblick zu behalten:

  • DATEV: Ein Klassiker unter den Buchhaltungsprogrammen. Vor allem, wenn du mit einem Steuerberater zusammenarbeitest, ist dies oft das Mittel der Wahl.

  • Sumup oder Lexoffice: Einfache, intuitive Programme, ideal für Einsteiger und kleinere Praxen.

Rechnungs-Apps: Schnell, korrekt und mobil

Das Schreiben von Rechnungen kann zeitraubend sein. Doch mit speziellen Apps wird es zum Kinderspiel:

  • Zervant: Ermöglicht dir, Rechnungen mobil zu erstellen, zu versenden und zu verfolgen.

  • FastBill: Neben der Rechnungserstellung bietet es auch die Möglichkeit, Ausgaben zu erfassen und Übersichten zu erstellen.

Scannen und Belege verwalten: Nie wieder Papierchaos

Mit dem Smartphone in der Tasche hast du einen leistungsfähigen Scanner immer dabei:

  • Evernote Scannable: Scannt Belege schnell und in guter Qualität, die du dann in deinem Buchhaltungsprogramm ablegen kannst.

  • Shoeboxed: Speziell für Belege entwickelt. Einfach scannen und die App sortiert und kategorisiert sie für dich.

Abschließende Tipps

  • Datensicherheit ist ein Muss: Achte bei allen digitalen Lösungen auf hohe Sicherheitsstandards, besonders im Hinblick auf die DSGVO.

  • Teste vorher: Viele Anbieter bieten Testversionen an. So kannst du herausfinden, welches Tool am besten zu dir und deiner Praxis passt.

Mit diesen digitalen Helfern an deiner Seite wird der steuerliche und organisatorische Alltag deutlich erleichtert.

  1. Steuerliche Weichenstellungen in unterschiedlichen Karrierephasen

Deine medizinische Laufbahn ist ein stetiger Fluss mit verschiedenen Etappen – vom Studium über die Anstellung bis hin zur eigenen Praxis. Jede dieser Phasen bringt ihre eigenen steuerlichen Herausforderungen und Chancen mit sich. Schauen wir uns diese genauer an.

Das Studium: Deine ersten Schritte in der Steuerwelt

  • Werbungskosten: Deine Studienkosten, von Fachbüchern bis hin zu Studiengebühren, können als Werbungskosten abgesetzt werden. Wenn du in diesen Jahren kein oder nur wenig Einkommen hattest, kann ein Verlustvortrag sinnvoll sein. Dieser Verlust wird dann mit deinen zukünftigen Einkünften verrechnet und kann zu einer Steuerersparnis führen.

  • Nebenjobs: Wenn du neben deinem Studium arbeitest, achte darauf, dass du nicht über den Freibetrag von 10908 Euro (Stand 2023) kommst, um keine Steuern zahlen zu müssen.

Die Assistenzarztzeit: Mehr als nur Gehalt

  • Fort- und Weiterbildungen: Auch hier gilt: Kosten, die du für deinen Beruf aufwendest, sind in der Regel steuerlich absetzbar.

  • Umzug für die Karriere: Ziehst du für eine neue Stelle um, kannst du die Umzugskosten oft steuerlich geltend machen.

Selbstständigkeit und Praxisgründung: Ein großer Schritt mit vielen Details

  • Gründungskosten: Viele Kosten, die bei der Gründung deiner eigenen Praxis anfallen, wie Beratungskosten, sind steuerlich absetzbar.

  • Abschreibungen: Investierst du in Praxiseinrichtung oder medizinische Geräte, kannst du diese über mehrere Jahre abschreiben.

  • Mitarbeiter: Wenn du Personal einstellst, musst du nicht nur deren Gehälter, sondern auch Sozialabgaben und eventuelle Weiterbildungen in deiner Buchführung berücksichtigen.

Spätere Karriere und Praxiserweiterung

  • Zusatzqualifikationen: Spezialisierst du dich weiter, sind auch diese Kosten oft steuerlich absetzbar.

  • Zusammenarbeit und Praxisgemeinschaften: Überlegst du, mit Kollegen eine Gemeinschaftspraxis zu gründen? Dies hat steuerliche Konsequenzen, die du vorab klären solltest.

  • Praxisverkauf oder -übergabe: Planst du den Ruhestand und den Verkauf oder die Übergabe deiner Praxis, gibt es ebenfalls steuerliche Aspekte, die zu beachten sind, insbesondere im Hinblick auf mögliche Spekulationssteuern.

Abschließende Gedanken

Egal in welcher Phase deiner Karriere du dich befindest, steuerliche Überlegungen sollten stets ein integraler Bestandteil deiner Planung sein. Jede Phase bietet sowohl Herausforderungen als auch Chancen. Mit den richtigen Informationen und Unterstützung einer Steuerberatung kannst du sicherstellen, dass du optimal aufgestellt bist, um das Beste aus jeder Situation herauszuholen.

  1. Steuerliche Vorsorge – So bist du auf unerwartete Situationen vorbereitet

Das Leben ist voller Überraschungen. Und während viele dieser Überraschungen erfreulich sind, gibt es auch solche, die uns unvorbereitet treffen und finanzielle Auswirkungen haben können. Als Medizinerin oder Mediziner ist es wichtig, vorbereitet zu sein und das Steuerrisiko zu minimieren. Hier einige Tipps, wie du das tun kannst.

  1. Rücklagen bilden

  • Unvorhergesehene Ausgaben: Es kann immer etwas in deiner Praxis kaputtgehen oder unerwartete Kosten entstehen. Mit einer finanziellen Rücklage bist du gegen solche Situationen gewappnet.

  • Steuernachzahlungen: Sollte das Finanzamt unerwartet eine Nachzahlung fordern, ist es gut, eine finanzielle Reserve zu haben.

  1. Steuerberatung an deiner Seite

  • Expertenrat: Eine Steuerberatungskanzlei, die sich mit den spezifischen Herausforderungen in der Medizin auskennt, kann unbezahlbar sein. Sie kann dir helfen, Fallen zu vermeiden und Chancen zu nutzen.

  • Regelmäßige Check-ups: Treffe dich regelmäßig mit deiner Steuerberatung, um sicherzustellen, dass alles in Ordnung ist und um gegebenenfalls Anpassungen vorzunehmen.

  1. Versicherungen prüfen

  • Rechtsschutz: Bei steuerlichen Auseinandersetzungen mit dem Finanzamt oder anderen rechtlichen Herausforderungen kann eine Rechtsschutzversicherung sinnvoll sein.

  1. Weiterbildungen und Seminare

  • Bleib auf dem Laufenden: Steuergesetze und Regelungen ändern sich. Indem du dich regelmäßig fortbildest, bleibst du immer auf dem neuesten Stand und kannst proaktiv handeln.

  • Auf unserem Blog „Finanzskalpell“ veröffentlichen wir regelmäßig neue Beiträge zum Thema „Steuern“.

Abschlussgedanken

Das Sprichwort "Vorbereitung ist die halbe Miete" trifft auch auf die steuerliche Vorsorge zu. Wenn du vorbereitet bist und proaktiv handelst, kannst du viele unvorhergesehene, finanzielle Herausforderungen meistern.

  1. Häufig gestellte Fragen rund ums Thema Steuern sparen für Ärztinnen und Ärzte

Im Laufe der Zeit begegnen uns immer wieder ähnliche Fragen rund um das Thema Steuern für Ärztinnen und Ärzte. Hier haben wir die am häufigsten gestellten Fragen – und natürlich auch die Antworten – für dich zusammengestellt.

  1. Kann ich meine Fortbildungen steuerlich absetzen?

Ja, Fortbildungen, die beruflich bedingt sind, können in der Regel als Werbungskosten abgesetzt werden. Dazu gehören nicht nur die eigentlichen Kurskosten, sondern oft auch Reisekosten, Übernachtung und ggf. Verpflegung.

  1. Was mache ich, wenn ich meine Belege verloren habe?

Zunächst: Bewahre Ruhe. Für viele Ausgaben, z.B. bei Bahnfahrten oder Flügen, lassen sich Ersatzbelege anfordern. Bei Barausgaben ohne Quittung wird es schwieriger. In solchen Fällen solltest du mit deinem Steuerberater sprechen und schauen, welche Alternativen es gibt.

  1. Ich überlege, meine Praxis zu verkaufen. Was muss ich steuerlich beachten?

Der Verkauf einer Praxis kann steuerlich komplex sein. Insbesondere die Ermittlung des Veräußerungsgewinns und mögliche Steuerbefreiungen sollten genau betrachtet werden. Es ist ratsam, sich frühzeitig steuerlich beraten zu lassen.

  1. Kann ich meinen Praxiswagen steuerlich absetzen?

Ja, das geht. Es gibt verschiedene Modelle, wie z.B. das Fahrtenbuch oder die 1%-Regelung. Welches Modell für dich am besten passt, hängt von deinen individuellen Umständen ab. Beachte dabei, dass das Finanzamt genaue Vorgaben macht, z.B. bei der Führung eines Fahrtenbuchs.

  1. Wie kann ich mich gegen Steuernachzahlungen absichern?

Eine Möglichkeit ist, eine Steuerrücklage zu bilden. Ein anderer Weg ist die Bildung von Rückstellungen in deiner Buchhaltung, etwa für zu erwartende Steuernachzahlungen oder andere Verbindlichkeiten. Deine Steuerberatungskanzlei kann dir dabei helfen, die beste Strategie für dich zu finden.

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