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5 Wege, als Ärztin oder Arzt in Immobilien zu investieren und so ein Nebenkommen zu generieren
Lesedauer: 15 Minuten
14.03.2025
Darum geht's
Im Medizinstudium wird uns keinerlei Finanzwissen vermittelt – eine Lücke, die wir als Ärztinnen und Ärzte später selbst schließen müssen. Besonders Immobilien erweisen sich dabei als gute Möglichkeit, um sich ein nebenberufliches Einkommen aufzubauen.
Wir als Mediziner verfügen über drei entscheidende Vorteile für den Immobilienmarkt: erstens ein überdurchschnittliches und stabiles Einkommen, das Banken schätzen und mit attraktiven Finanzierungskonditionen belohnen; zweitens eine hohe Steuerbelastung, die durch die Abschreibungsmöglichkeiten von Immobilien intelligent reduziert werden kann; und drittens die Möglichkeit, durch passives Immobilieneinkommen unsere zeitintensive ärztliche Tätigkeit langfristig zu ergänzen oder teilweise zu ersetzen.
In diesem Artikel stellen wir verschiedene Wege vor, wie du als Mediziner in Immobilien investieren kannst – von klassischen Mietobjekten wie Einzimmerwohnungen oder WG-geeigneten Mehrraum-Apartments über Mehrfamilienhäuser bis hin zu indirekten Investments wie REITs und Crowdinvesting. Du erfährst, wie du lukrative Objekte findest, nach welchen Kriterien du sie bewerten solltest und wie du ein Immobilienportfolio aufbauen kannst, das zu deiner beruflichen Situation passt.
Der anhaltende Wohnraummangel in Ballungszentren bietet Chancen für stabiles Mietwachstum und die demografische Entwicklung verstärkt den Bedarf an altersgerechtem Wohnen. Diese Faktoren schaffen ein Umfeld, in dem gut informierte Investoren wieder attraktive Einstiegsmöglichkeiten finden können – vorausgesetzt, sie wissen, worauf es ankommt.
Direktinvestment in Mietobjekte: Der Klassiker unter den Immobilieninvestments
Wenn wir von Immobilienkapitalanlagen sprechen, denken die meisten zunächst an den direkten Erwerb von Wohnraum zur Vermietung – und das aus gutem Grund. Diese klassische Investitionsform bietet uns als Mediziner eine hervorragende Möglichkeit, unser Einkommen zu diversifizieren und von zahlreichen Vorteilen zu profitieren.
Eigennutzung vs. Vermietung: Welche Strategie passt zu deinem Lebensstil als Mediziner?
Die erste Grundsatzentscheidung, die du treffen musst, betrifft die Nutzungsart der erworbenen Immobilie. Bei der Eigennutzung profitierst du unmittelbar durch die eingesparte Miete – faktisch zahlst du an dich selbst statt an einen Vermieter. Diese Option bietet dir nicht nur ökonomische Vorteile, sondern auch eine emotionale Sicherheit und Freiheit in der Gestaltung. Besonders für niedergelassene Ärztinnen und Ärzte, die langfristig an einem Standort bleiben, ist dies oft die erste Wahl.
Die reine Vermietung hingegen zielt auf die Erzielung regelmäßiger Mieteinnahmen ab. Der große Vorteil für uns als Mediziner mit hoher Steuerbelastung: Die Kosten der Immobilie – von Zinsen über Instandhaltung bis hin zur Abschreibung – können steuerlich geltend gemacht werden. Bei kluger Auswahl des Objekts kann so trotz anfänglicher Finanzierungskosten eine positive Cashflow-Situation entstehen. Gleichzeitig baust du langfristig Vermögen auf, während die Mieter deine Finanzierung tilgen.
Besonders interessant für Ärztinnen und Ärzte sind Hybridmodelle, die beide Welten verbinden: Du kannst beispielsweise eine Immobilie mit mehreren Wohneinheiten erwerben, eine selbst bewohnen und die anderen vermieten. Oder du investierst in ein Objekt, das sowohl Wohn- als auch Gewerbeflächen umfasst, und nutzt letztere für deine eigene Praxis.
Die Hebel des Immobilieninvestments: So maximierst du deine Rendite
Die Magie der Immobilieninvestition liegt in der Hebelwirkung, die durch mehrere Faktoren verstärkt wird. An erster Stelle steht die Fremdfinanzierung: Als Arzt genießt du bei Banken einen hervorragenden Ruf. Dein stabiles, überdurchschnittliches Einkommen ermöglicht dir nicht nur niedrigere Zinssätze, sondern oft auch höhere Beleihungsquoten von bis zu 90% des Kaufpreises. Das bedeutet: Mit verhältnismäßig wenig Eigenkapital kontrollierst du ein Vielfaches an Vermögenswerten.
Ein weiterer kraftvoller Hebel sind die steuerlichen Vorteile. Durch die lineare Abschreibung von 2% jährlich (bei vor 1925 errichteten Gebäuden sogar 2,5%) werden deine steuerpflichtigen Einkünfte aus Vermietung und Verpachtung erheblich reduziert. Zusätzlich kannst du Sonderabschreibungen für energetische Sanierungen oder denkmalgeschützte Objekte nutzen, die gerade für Spitzenverdiener wie uns zu erheblichen Steuerersparnissen führen.
Die Wertsteigerung als dritter Hebel sollte nie dein primäres Investitionskriterium sein, kann aber langfristig den größten Vermögenszuwachs bewirken. Besonders in wirtschaftlich wachsenden Regionen mit niedriger Leerstandsquote und hoher Nachfrage nach Wohnraum sind nachhaltige Wertsteigerungen wahrscheinlich. Achte auf Standorte mit positiver demografischer Entwicklung, guter Infrastruktur und wirtschaftlichen Wachstumsimpulsen.
Zeitsparende Strategien: Immobilienbesitz trotz wenig Zeit als Ärztin oder Arzt
Als Ärztinnen und Ärzte stehen wir vor einer besonderen Herausforderung: Wir verfügen zwar über das nötige Einkommen für Immobilieninvestitionen, haben aber oft kaum Zeit für deren Verwaltung. Die Lösung liegt in einer effizienten Delegation der Immobilienverwaltung.
Eine professionelle Hausverwaltung kostet zwar typischerweise zwischen 20 und 30 Euro pro Wohneinheit monatlich plus Mehrwertsteuer, entlastet dich aber von zeitraubenden Aufgaben wie Mieterwechseln, Nebenkostenabrechnungen oder der Organisation von Reparaturen. Wichtig ist hier, einen zuverlässigen Partner zu finden – am besten über persönliche Empfehlungen von anderen Immobilieninvestoren.
Ergänzend solltest du digitale Tools zur Immobilienverwaltung nutzen. Moderne Software-Lösungen ermöglichen dir die Überwachung deiner Investments von überall – ideal zwischen zwei Patiententerminen oder während Bereitschaftsdiensten. Von der automatischen Erfassung von Mieteinnahmen über die Dokumentation von Instandhaltungskosten bis hin zur Vorbereitung der Steuererklärung gibt es für fast jede Aufgabe digitale Unterstützung.
Was den Einstiegszeitpunkt in Immobilieninvestitionen betrifft, gibt es keine pauschale Antwort. Idealerweise beginnst du, sobald du über ausreichende finanzielle Stabilität und erste Ersparnisse verfügst – für viele von uns ist das gegen Ende der Facharztausbildung oder mit Beginn der Oberarzttätigkeit bzw. Niederlassung der Fall. Wichtig ist, zunächst mit überschaubaren Projekten zu starten und Erfahrungen zu sammeln, bevor du größere Investitionen tätigst. So baust du kontinuierlich Expertise auf, ohne deine berufliche Kernaufgabe zu vernachlässigen.
Erfolgversprechende Immobilienstrategien im Detail

Für uns als Ärztinnen und Ärzte ist es wichtig, Immobilienstrategien zu kennen, die nicht nur hohe Renditen versprechen, sondern auch mit unseren zeitlichen Möglichkeiten vereinbar sind. Im Folgenden stellen wir drei besonders erfolgversprechende Ansätze vor, die sich in der Praxis bewährt haben.
Die 1-Zimmer-Strategie in Ballungszentren: Mikrowohnungen mit Makrorendite
Die Investition in kleine Wohneinheiten in urbanen Zentren zählt zu den renditestärksten Strategien im Immobilienbereich. Der Grund liegt auf der Hand: Während der Quadratmeterpreis beim Kauf für kleine Wohnungen oft niedriger ist als bei großen Einheiten, verhält es sich bei der Vermietung genau umgekehrt. Für eine 25m² Wohnung können in Großstädten oft 20-30% höhere Quadratmetermietpreise erzielt werden als für große Wohnungen.
Ein weiterer entscheidender Vorteil ist das minimale Leerstandsrisiko. Die Nachfrage nach kleinen, bezahlbaren Wohneinheiten übersteigt in fast allen deutschen Ballungszentren das Angebot bei weitem. Dies führt zu einer hohen Mietersicherheit und schnellen Neuvermietung bei Mieterwechseln – ein wichtiger Faktor für uns Mediziner, die keine langen Leerstände managen können.
Die Zielgruppen für solche Wohnungen sind vielfältig: Studenten, Berufspendler mit Zweitwohnsitz, junge Berufseinsteiger und Singles jeder Altersgruppe. Diese Mietergruppen sind in der Regel anspruchslos bezüglich der Ausstattung, solange die Wohnung funktional und in gutem Zustand ist.
Bei der Finanzierung dieser Objektklasse ist zu beachten, dass manche Banken bei sehr kleinen Wohnungen unter 30m² zurückhaltender agieren. Hier kann es sich lohnen, auf spezialisierte Finanzierer zurückzugreifen oder den Kauf über eine bereits bestehende Bankverbindung abzuwickeln, bei der dein Status als Arzt zusätzliches Vertrauen schafft.
Entscheidend für den Erfolg dieser Strategie ist die Lagequalität. Achte besonders auf: Nähe zu Universitäten oder Ausbildungszentren, exzellente Verkehrsanbindung (optimal: fußläufig zu U-/S-Bahn), gute Nahversorgung und urbanes Umfeld mit Cafés, Restaurants und Kulturangeboten.
Die WG-Vermietungsstrategie für 2-3 Zimmer Wohnungen
Eine besonders lukrative Alternative zur klassischen Wohnungsvermietung ist das WG-Konzept. Statt eine 3-Zimmer-Wohnung an eine Familie zu vermieten, werden die Zimmer einzeln an WG-Bewohner vermietet. Der Renditeunterschied ist beachtlich: Während eine 80m² Wohnung in guter Lage vielleicht für 1.200 € monatlich an eine Familie vermietet werden kann, bringen drei separat vermietete Zimmer oft 1.800 € oder mehr – ein Renditeplus von über 50%!
Rechtlich gibt es hierbei zwei Modelle: Die Untervermietung, bei der du einen Hauptmietvertrag mit einem Mieter schließt, der dann untervermieten darf, oder die direkte Zimmervermietung, bei der du Einzelmietverträge für jedes Zimmer abschließt und die Gemeinschaftsflächen zur Mitbenutzung überlässt. Letzteres gibt dir mehr Kontrolle, erhöht aber auch den Verwaltungsaufwand.
Um Konflikte zu vermeiden, empfehlen wir klare Hausordnungen und transparente Regelungen zur Nutzung der Gemeinschaftsbereiche. Besonders wichtig: Eine faire Aufteilung der Nebenkosten und klare Zuständigkeiten für Reinigung und Instandhaltung.
Ein Schlüsselfaktor für den Erfolg des WG-Konzepts ist die Möblierung. Möblierte Zimmer lassen sich nicht nur zu höheren Preisen vermieten, sie vereinfachen auch die Neuvermietung erheblich. Investiere in langlebige, pflegeleichte Möbel mit zeitlosem Design. Die Mehrkosten amortisieren sich oft bereits im ersten Jahr durch höhere Mieten.
Buy-and-Hold vs. Fix-and-Flip: Welche Strategie passt zu dir?
Die Buy-and-Hold-Strategie – also der langfristige Besitz und die Vermietung von Immobilien – ist für uns Ärzte meist die passendere Wahl. Sie erfordert nach der Anfangsphase nur minimalen Zeitaufwand und liefert gleichzeitig stetige, planbare Einnahmen. Zudem profitierst du von langfristigen Wertsteigerungen und kannst die steuerlichen Vorteile optimal nutzen.
Im Gegensatz dazu steht die Fix-and-Flip-Strategie, bei der Immobilien gekauft, renoviert und gewinnbringend weiterverkauft werden. Diese Methode verspricht zwar potenziell höhere Renditen in kurzer Zeit, ist aber mit erheblichem Zeit- und Koordinationsaufwand verbunden. Bei typischen Arbeitszeiten im medizinischen Bereich kann dies schnell zur Überlastung führen.
Realistisch betrachtet liegt die Jahresrendite bei Buy-and-Hold zwischen 3-6% aus Mieteinnahmen, plus eventuelle Wertsteigerungen. Fix-and-Flip kann bei erfolgreicher Durchführung 15-25% Gewinn pro Projekt bringen, aber mit deutlich höherem Risiko und Arbeitsaufwand.
Unsere Empfehlung: Starte mit Buy-and-Hold als Basisstrategie und erwäge Fix-and-Flip-Projekte nur, wenn du bereits Erfahrung gesammelt hast und über ausreichende zeitliche Ressourcen oder zuverlässige Partner für die Umsetzung verfügst.
Mehrfamilienhäuser als Kapitalanlage: Der Königsweg zum Immobilienportfolio
Viele erfahrene Immobilieninvestoren bezeichnen Mehrfamilienhäuser als die "Krone der Immobilienanlagen" – und für uns als Ärztinnen und Ärzte bieten sie tatsächlich eine besonders attraktive Möglichkeit, ein substanzielles Immobilienportfolio aufzubauen. Warum das so ist und wie du am besten einsteigst, erfährst du in diesem Abschnitt.
Warum Mehrfamilienhäuser besonders attraktiv für Kapitalanleger sind
Der herausragende Vorteil von Mehrfamilienhäusern liegt in den wirtschaftlichen Skaleneffekten. Du erwirbst mit einer einzigen Transaktion mehrere Mieteinheiten, was die Kosten pro Einheit senkt. Ein Dach deckt mehrere Wohnungen ab, eine Heizungsanlage versorgt das gesamte Haus, und Sanierungsmaßnahmen können gebündelt durchgeführt werden. Im Vergleich zum Kauf mehrerer Einzelwohnungen sparst du erheblich bei Notar- und Grundbuchkosten sowie bei der Grunderwerbssteuer.
Das Wertsteigerungspotenzial ist bei Mehrfamilienhäusern oft größer als bei Einzelwohnungen. Durch gezielte Optimierungen wie energetische Sanierungen, Dachausbauten oder die Verbesserung der Wohnqualität kannst du den Wert überproportional steigern. Viele Mehrfamilienhäuser werden unter ihrem Potenzialwert verkauft, weil Verkäufer die Optimierungsmöglichkeiten nicht erkennen oder nutzen können.
Steuerlich bieten Mehrfamilienhäuser zahlreiche Vorteile, die gerade für uns hochbesteuerte Mediziner relevant sind. Die höheren absoluten Abschreibungsbeträge führen zu größeren Steuerersparnissen. Zudem können größere Erhaltungsaufwendungen über mehrere Jahre verteilt werden, was eine optimale steuerliche Nutzung ermöglicht.
Einstiegsstrategien für Mehrfamilienhäuser
Als Mehrfamilienhaus gilt im steuerrechtlichen Sinne jedes Gebäude mit mindestens drei separaten Wohneinheiten. Baurechtlich können die Definitionen je nach Bundesland variieren, häufig werden aber bereits Gebäude mit mehr als zwei Wohneinheiten als Mehrfamilienhäuser klassifiziert. Für Einsteiger empfehlen wir Objekte mit 3-6 Wohneinheiten, da diese noch gut überschaubar sind.
Bei der Finanzierung musst du mit höheren Eigenkapitalanforderungen rechnen als bei Einzelwohnungen – typischerweise verlangen Banken 20-30% Eigenkapital. Dafür profitierst du als Arzt von den besseren Konditionen aufgrund deines stabilen Einkommens. Achte auf attraktive Sondertilgungsoptionen, die dir erlauben, Boni oder Sonderzahlungen zur beschleunigten Entschuldung zu nutzen.
Eine interessante Option ist der gemeinschaftliche Erwerb mit Kollegen oder Familienmitgliedern. Dies ermöglicht den Einstieg in größere Objekte bei geteiltem Risiko. Wichtig ist hierbei eine klare vertragliche Regelung aller Eventualitäten – von Entscheidungsprozessen bis hin zu Ausstiegsszenarien.
Was die Rechtsform betrifft, ist der Erwerb im Privatvermögen für die meisten Ärzte zunächst die einfachste Lösung. Die Vorteile liegen in der unkomplizierten Handhabung und der Möglichkeit, die Abschreibungen direkt mit deinem hohen Einkommen zu verrechnen. Eine GmbH kann bei sehr großen Portfolios oder speziellen steuerlichen Konstellationen sinnvoll werden, bringt aber zusätzliche Verwaltungskosten und höhere Komplexität mit sich.
Erfolgreiches Management von Mehrfamilienhäusern
Die Frage der Hausverwaltung wird oft unterschätzt. Für Berufsgruppen mit hoher zeitlicher Belastung wie uns Ärzte ist eine professionelle Hausverwaltung meist die bessere Wahl. Die Kosten von etwa 25-35 Euro pro Wohneinheit und Monat sind gut investiert, wenn dadurch Leerstand vermieden und der Werterhalt gesichert wird. Achte auf Verwalter mit Erfahrung in vergleichbaren Objekten und prüfe Referenzen.
Ein durchdachtes Instandhaltungsmanagement sichert langfristig den Wert deiner Immobilie. Plane jährlich etwa 1% des Gebäudewerts für Instandhaltungsmaßnahmen ein und bilde entsprechende Rücklagen. Besonders wichtig: Reagiere frühzeitig auf kleinere Mängel, bevor sie zu kostspieligen Schäden führen. Eine vorausschauende Sanierungsplanung über 5-10 Jahre hilft, Maßnahmen und Kosten optimal zu koordinieren.
Beim Umgang mit schwierigen Mietverhältnissen ist eine professionelle Distanz wichtig. Definiere klare Prozesse für Mahnwesen und Konfliktmanagement und delegiere diese idealerweise an deine Hausverwaltung. Dokumentiere alle Vorfälle sorgfältig – dies ist im Ernstfall juristisch von großem Wert.
Moderne digitale Verwaltungstools können die Verwaltung erheblich vereinfachen. Von der elektronischen Mieterakte über digitale Nebenkostenabrechnungen bis hin zur automatisierten Buchhaltung – diese Lösungen ermöglichen dir, auch mit begrenztem Zeitbudget den Überblick zu behalten.
Wertsteigerungsstrategien bei Mehrfamilienhäusern
Eine der effektivsten Methoden zur Wertsteigerung ist die energetische Sanierung. Mit steigenden Energiekosten und wachsendem Umweltbewusstsein sind energieeffiziente Gebäude zunehmend gefragt. Nutze staatliche Förderprogramme der KfW und des BAFA, die oft 20-40% der Investitionskosten abdecken können. Eine durchdachte energetische Sanierung ermöglicht nicht nur höhere Mieten, sondern reduziert auch Leerstandsrisiken.
Wo baurechtlich möglich, bietet der Dachausbau enormes Potenzial. Durch die Schaffung zusätzlichen Wohnraums im bisher ungenutzten Dachgeschoss kannst du die vermietbare Fläche und damit die Gesamtrendite deutlich steigern. Ein ergänzender Anbau von Balkonen an die neuen Dachwohnungen maximiert den erzielbaren Mietpreis zusätzlich.
Die Umwandlung in Wohnungseigentum kann unter bestimmten Marktbedingungen eine lukrative Exit-Strategie sein. Der Verkauf einzelner Wohnungen an Selbstnutzer bringt typischerweise 15-25% höhere Preise als der Verkauf vermieteter Einheiten an Kapitalanleger. Beachte jedoch die regionalen Umwandlungsbeschränkungen und Mieterschutzbestimmungen.
Gezielte Modernisierungsmaßnahmen wie die Erneuerung von Bädern, der Einbau moderner Einbauküchen oder die Aufwertung der Außenanlagen können die erzielbaren Mieten deutlich erhöhen. Wichtig ist die richtige Balance: Investiere in Bereiche, die tatsächlich mieterpreisrelevant sind, ohne in Luxussanierungen zu verfallen, die sich nicht amortisieren. Eine sorgfältige Analyse des lokalen Mietmarktes hilft dir, diese Entscheidungen optimal zu treffen.
Wie du lukrative Immobilienobjekte findest und bewertest
Der Schlüssel zum erfolgreichen Immobilieninvestment liegt nicht nur im "Was" und "Wie", sondern vor allem im "Welches" – die Objektauswahl entscheidet maßgeblich über deine Rendite. Als Ärztinnen und Ärzte mit begrenztem Zeitbudget benötigen wir effiziente Methoden, um die Spreu vom Weizen zu trennen.

Professionelle Objektanalyse: Die wichtigsten Kennzahlen im Überblick
Die fundierte Bewertung einer Immobilie beginnt mit der Berechnung aussagekräftiger Kennzahlen. Der Bruttomultiplikator (Kaufpreis geteilt durch Jahresbruttomiete) gibt einen ersten schnellen Überblick. In B-Lagen deutscher Großstädte liegen aktuell akzeptable Werte zwischen 20 und 25. Bedenke aber: Diese Kennzahl berücksichtigt weder Bewirtschaftungskosten noch Sanierungsbedarf.
Aussagekräftiger ist der Nettomultiplikator, der die Jahresreinmiete (nach Abzug aller nicht umlagefähigen Kosten) ins Verhältnis zum Kaufpreis setzt. Er sollte idealerweise unter 20 liegen. Die Formel lautet:
Nettomultiplikator = Kaufpreis ÷ (Jahresbruttomiete - nicht umlagefähige Kosten)
Die Mietrendite gibt an, wie viel Prozent des investierten Kapitals du jährlich durch Mieteinnahmen zurückerhältst. Unterscheide zwischen Bruttomietrendite (vor Kosten) und Nettomietrendite (nach Abzug aller nicht umlagefähigen Kosten). Für ein solides Investment solltest du eine Nettomietrendite von mindestens 3,5% anstreben. Die Formel:
Nettomietrendite = (Jahresreinmiete ÷ Gesamtinvestition) × 100%
Entscheidend für deine finanzielle Sicherheit ist die Cashflow-Analyse. Sie berücksichtigt alle Einnahmen und Ausgaben inklusive Finanzierungskosten. Für uns als Ärzte, die primär nach Vermögensaufbau und zusätzlichem passivem Einkommen streben, empfehlen wir einen positiven monatlichen Cashflow von mindestens 100-200 € pro Wohneinheit, um unerwartete Ausgaben abfedern zu können.
Verborgene Perlen im Immobilienmarkt entdecken
Die besten Immobiliendeals finden sich selten auf den großen Portalen. Off-Market-Objekte – Immobilien, die nicht öffentlich angeboten werden – bieten oft bessere Konditionen und weniger Wettbewerb. Du kannst sie über verschiedene Wege erschließen:
Baue dir ein Netzwerk zu Immobilienprofis auf. Mache dich bei lokalen Maklern als seriöser Investor bekannt, der schnell entscheiden und abschließen kann. Besuche Immobilienmessen und lokale Netzwerkveranstaltungen. Als Arzt genießt du einen Vertrauensbonus, den du nutzen solltest.
Besonders wertvoll sind Kontakte zu Banken und deren Immobilienabteilungen. Sie verfügen oft über notleidende Immobilien aus Kreditauflösungen, die sie diskret verkaufen möchten. Ein Gespräch mit deinem persönlichen Bankberater kann hier Türen öffnen.
Zwangsversteigerungen stellen einen weiteren Zugang zu potenziell unterbewerteten Objekten dar. Die Termine werden auf den Amtsgerichtswebseiten oder unter zvg.com veröffentlicht. Beachte aber: Hier ist besondere Vorsicht und eine gründliche Vorrecherche geboten.
Auch auf den gängigen Immobilienportalen kannst du mit der richtigen Strategie Erfolg haben. Nutze Filter und Suchagenten, priorisiere neue Angebote und reagiere schnell. Besonders erfolgversprechend sind Objekte mit schlechten Fotos oder unvollständigen Beschreibungen – sie werden von vielen übersehen, haben aber oft großes Potenzial.
Bei der Objektbesichtigung solltest du auf Warnzeichen achten: Feuchtigkeitsschäden (modrige Gerüche, Flecken an Wänden), unebene Böden (mögliche statische Probleme), veraltete Elektrik oder Probleme mit der Dachkonstruktion. Aber auch das Umfeld ist entscheidend: Leerstände in der Nachbarschaft, Verwahrlosung im Quartier oder problematische soziale Strukturen können auf grundlegende Standortprobleme hindeuten.
Due Diligence: So vermeidest du teure Überraschungen
Nach der ersten positiven Einschätzung folgt die gründliche Prüfung des Objekts – die Due Diligence. Nutze eine strukturierte Checkliste, die folgende Bereiche umfasst:
Rechtliche Prüfung: Grundbuchauszug, Teilungserklärung, Baulasten, Mietverträge
Technische Prüfung: Bausubstanz, Haustechnik, Energetischer Zustand
Wirtschaftliche Prüfung: Nebenkostenabrechnungen, Instandhaltungshistorie, Hausgeldabrechnungen
Standortanalyse: Mikro- und Makrolage, Entwicklungsperspektiven, Infrastruktur
Nicht alle Gutachten sind bei jedem Objekt notwendig. Bei Mehrfamilienhäusern oder Objekten mit Sanierungsbedarf ist ein Baugutachten unverzichtbar (Kosten: 800-1.500 €). Es identifiziert versteckte Mängel und kalkuliert Sanierungskosten realistisch. Ein Energieausweis ist gesetzlich vorgeschrieben und gibt Aufschluss über den energetischen Zustand.
Investiere in die richtigen Fachleute, die dich im Kaufprozess unterstützen. Neben einem bauerfahrenen Gutachter ist ein versierter Steuerberater entscheidend, der die steuerlichen Auswirkungen deiner Investition analysiert und Gestaltungsmöglichkeiten aufzeigt. Bei größeren Objekten kann sich auch ein spezialisierter Immobilienanwalt lohnen, der die Vertragsgestaltung prüft und deine Interessen sichert.
Bedenke: Die Kosten für eine gründliche Due Diligence sind eine Investition in deine Sicherheit. Sie können dich vor Fehlkäufen bewahren, die ein Vielfaches dieser Summe kosten würden.
Indirekte Immobilieninvestments: Flexibel investieren ohne Verwaltungsaufwand
Für uns als Ärztinnen und Ärzte mit limitierter Zeit stellen indirekte Immobilieninvestments eine attraktive Alternative zum direkten Immobilienerwerb dar. Sie ermöglichen den Einstieg in den Immobilienmarkt ohne die zeitintensive Suche nach passenden Objekten, Verhandlungen mit Verkäufern und Banken oder das Management von Mietern und Instandhaltungsarbeiten. Werfen wir einen Blick auf die vielversprechendsten Optionen.

REITs tiefgehend verstehen: Börsennotierte Immobilienanlagen für passive Investoren
Real Estate Investment Trusts (REITs) sind börsennotierte Aktiengesellschaften, die in Immobilien investieren und deren Geschäftsmodell darin besteht, Erträge aus der Vermietung und Verpachtung zu erwirtschaften. Das Besondere: Als Anleger investierst du in REIT-Aktien und wirst dadurch indirekt Miteigentümer eines breit diversifizierten Immobilienportfolios.
Damit ein Unternehmen als REIT anerkannt wird, muss es bestimmte Voraussetzungen erfüllen: Mindestens 75% der Einnahmen müssen aus Immobiliengeschäften stammen, und mindestens 90% der steuerpflichtigen Gewinne müssen als Dividenden an die Aktionäre ausgeschüttet werden. Diese hohe Ausschüttungsquote macht REITs besonders für einkommensorientierte Anleger interessant.
Die verschiedenen REIT-Typen decken nahezu alle Bereiche des Immobilienmarktes ab:
Wohnimmobilien-REITs investieren in Mehrfamilienhäuser, Apartment-Komplexe oder studentisches Wohnen. Sie bieten stabile Cashflows und moderate Wertsteigerungen – ideal für konservativere Anleger.
Gewerbeimmobilien-REITs fokussieren sich auf Bürogebäude, Einkaufszentren oder Hotels. Sie bieten typischerweise höhere Renditen, sind aber auch konjunktursensibler.
Spezial-REITs haben sich auf Nischensegmente spezialisiert: Gesundheitsimmobilien-REITs investieren in Krankenhäuser, Ärztezentren oder Pflegeeinrichtungen – ein Segment, das wir als Mediziner besonders gut einschätzen können. Logistik-REITs profitieren vom boomenden E-Commerce durch Investitionen in Lagerhallen und Verteilzentren. Datacenter-REITs besitzen und betreiben die physische Infrastruktur der digitalen Welt – ein spannender Wachstumsmarkt mit Schnittstelle zwischen Immobilien und Technologie.
Die internationalen REIT-Märkte unterscheiden sich erheblich: Der US-REIT-Markt ist der größte und reifste weltweit mit über 200 börsennotierten REITs und einer breiten Sektorenabdeckung. Europäische REITs weisen je nach Land unterschiedliche rechtliche Rahmenbedingungen auf, wobei Frankreich und Großbritannien die führenden Märkte darstellen. Asiatische REITs, besonders in Singapur und Japan, bieten oft höhere Ausschüttungsrenditen, kommen aber mit erhöhtem Währungsrisiko.
Bei der Bewertung von REITs helfen spezielle Kennzahlen:
FFO (Funds From Operations) bereinigt den Nettogewinn um nicht-zahlungswirksame Posten wie Abschreibungen und gibt so ein realistischeres Bild der operativen Ertragskraft.
AFFO (Adjusted FFO) berücksichtigt zusätzlich die für Instandhaltung notwendigen Ausgaben.
NAV (Net Asset Value) spiegelt den tatsächlichen Wert der Immobilien wider und hilft zu erkennen, ob ein REIT über oder unter seinem inneren Wert gehandelt wird.
Im Vergleich zu direkten Investments bieten REITs entscheidende Vorteile: höhere Liquidität (täglicher Handel an der Börse), professionelles Management, breite Diversifikation und geringe Mindesteinstiegssummen. Nachteile sind die fehlende Einflussnahme auf Investitionsentscheidungen, Kursschwankungen an der Börse und die indirekten Kosten durch Management-Gebühren.
Die steuerliche Behandlung von REIT-Ausschüttungen folgt in Deutschland der Abgeltungssteuer mit 25% plus Solidaritätszuschlag und ggf. Kirchensteuer. Anders als bei normalen Aktien gibt es bei REITs keinen steuerfreien Anteil der Dividende, da REITs auf Unternehmensebene steuerbefreit sind.
Bei der Auswahl hochwertiger REITs solltest du auf folgende Kriterien achten: eine niedrige Verschuldungsquote (idealerweise unter 50%), konstante oder steigende Ausschüttungen über mehrere Jahre, eine hohe Belegungsrate der Immobilien (>90%) und ein erfahrenes Management-Team. Besonders interessant für uns als Ärzte sind REITs im Gesundheitssektor, bei denen wir unsere Branchenkenntnis einbringen können.
REIT-ETFs: Kosteneffiziente Diversifikation im Immobilienmarkt
Eine besonders attraktive Option für uns als Ärztinnen und Ärzte sind REIT-ETFs (Exchange Traded Funds auf Real Estate Investment Trusts). Diese börsengehandelten Indexfonds investieren in ein breites Portfolio von REITs und kombinieren damit die Vorteile beider Anlageklassen auf ideale Weise.
REIT-ETFs bieten eine doppelte Diversifikation: Zum einen investierst du in einen Fonds, der zahlreiche verschiedene REITs enthält; zum anderen investiert jeder dieser REITs wiederum in multiple Immobilien. Diese Risikostreuung reduziert die Abhängigkeit von einzelnen Objekten oder Regionen erheblich.
Die Kostenstruktur von REIT-ETFs ist ein weiterer überzeugender Vorteil. Mit jährlichen Verwaltungsgebühren von typischerweise nur 0,2% bis 0,5% sind sie deutlich günstiger als aktiv gemanagte Immobilienfonds, deren Gebühren oft bei 1,5% oder höher liegen. Diese niedrigen laufenden Kosten wirken sich langfristig erheblich auf deine Gesamtrendite aus.
Du kannst bei REIT-ETFs zwischen verschiedenen geografischen Fokussen wählen: Globale REIT-ETFs streuen das Risiko weltweit, während regionale ETFs (etwa auf US-REITs oder europäische REITs) dir ermöglichen, gezielt in Märkte zu investieren, die du für besonders aussichtsreich hältst. Ebenso gibt es branchenspezifische REIT-ETFs, die sich beispielsweise auf Wohnimmobilien, Gesundheitsimmobilien oder Logistikzentren konzentrieren.
Die Liquidität ist ein weiterer Pluspunkt: REIT-ETFs werden wie Aktien kontinuierlich an der Börse gehandelt, sodass du jederzeit kaufen oder verkaufen kannst – ideal für uns Mediziner, die möglicherweise kurzfristig auf ihr Kapital zugreifen müssen. Der Einstieg ist bereits mit kleinen Beträgen möglich, oft schon ab dem Preis für einen einzelnen Anteil (häufig unter 50 €).
Bei der Auswahl eines REIT-ETFs solltest du besonders auf folgende Faktoren achten: die Größe und Liquidität des ETFs (höheres Fondsvolumen bedeutet meist geringere Handelskosten), die Zusammensetzung des zugrundeliegenden Index (breite vs. spezialisierte Ausrichtung) und natürlich die Gesamtkostenquote (TER). Auch die Ausschüttungspolitik ist relevant – es gibt sowohl ausschüttende als auch thesaurierende Varianten, je nach deiner persönlichen Präferenz für laufende Einnahmen oder Vermögenswachstum.
Immobilien-Crowdinvesting: Der niedrigschwellige Einstieg in die Immobilienanlage
Immobilien-Crowdinvesting ist eine noch relativ junge Anlageklasse, die den Einstieg in die Immobilienfinanzierung mit kleinen Beträgen ermöglicht – oft schon ab 500 €. Über spezialisierte Online-Plattformen beteiligst du dich direkt an konkreten Immobilienprojekten, meist in Form von nachrangigen Darlehen.
Die Funktionsweise ist einfach: Ein Immobilienentwickler stellt sein Projekt auf einer Crowdinvesting-Plattform vor. Die Plattform prüft das Projekt und den Entwickler. Nach erfolgreicher Prüfung können Anleger Beträge investieren, bis die Zielsumme erreicht ist. Du erhältst während der Laufzeit meist feste Zinszahlungen und am Ende die Rückzahlung des investierten Kapitals.
Typische Projekte umfassen Neubauvorhaben, Sanierungsprojekte oder Bestandsimmobilien mit Optimierungspotential. Die Renditen liegen je nach Risikoklasse zwischen 5-10% p.a., bei Laufzeiten von meist 2-5 Jahren. Diese attraktiven Renditen sind aber mit höheren Risiken verbunden: Als nachrangiger Darlehensgeber stehst du im Insolvenzfall hinter anderen Gläubigern an.
Um Risiken zu minimieren, empfehlen wir eine breite Streuung über verschiedene Projekte, Entwickler und Plattformen. Achte auf die Transparenz der Plattform bezüglich der Projektbewertung und investiere nur in Projekte, deren Geschäftsmodell du nachvollziehen kannst. Besonders vorteilhaft für uns als Ärzte: Mit unserem Verständnis für lokale Märkte können wir oft besser einschätzen, ob ein Projekt in unserer Region erfolgversprechend ist.
Bei der Auswahl einer geeigneten Plattform solltest du auf mehrere Faktoren achten: die Projekthistorie (wie viele Projekte wurden bereits erfolgreich abgeschlossen?), die Prüfprozesse für neue Projekte, die Gebührenstruktur und das Mindestinvestment. Die meisten Plattformen veröffentlichen regelmäßig Performance-Berichte ihrer bisherigen Projekte – diese geben wichtige Hinweise auf die Qualität der Projektauswahl.
Für uns Ärztinnen und Ärzte bieten indirekte Immobilieninvestments die perfekte Möglichkeit, auch mit begrenztem Zeitbudget vom Immobilienmarkt zu profitieren. Je nach persönlicher Risikobereitschaft, Anlagehorizont und Kapitalverfügbarkeit kannst du die für dich passende Variante wählen oder verschiedene Ansätze kombinieren, um ein ausgewogenes Immobilienportfolio aufzubauen.
Steueroptimierung durch Immobilien: Mehr netto vom Brutto
Für uns als Ärztinnen und Ärzte mit typischerweise hoher Steuerbelastung bietet der Immobilienbereich besonders attraktive Möglichkeiten der legalen Steueroptimierung. Die richtigen Strategien können deine effektive Steuerquote erheblich senken und so deine Vermögensbildung beschleunigen.
Die wichtigsten Steuervorteile für Immobilieninvestoren im Überblick
Der mächtigste Hebel zur Steueroptimierung ist die Abschreibung (AfA). Bei Wohnimmobilien kannst du jährlich 2% der Anschaffungskosten des Gebäudes (bei Baujahr nach 1925) steuerlich geltend machen. Bei einem Gebäudewert von 300.000 € bedeutet das eine jährliche Abschreibung von 6.000 €, die deine zu versteuernden Einkünfte aus Vermietung und Verpachtung reduziert. Bei einem persönlichen Steuersatz von 42% entspricht das einer Steuerersparnis von 2.520 € pro Jahr – wohlgemerkt ohne tatsächlichen Liquiditätsabfluss.
Besonders attraktiv: Bei Denkmalobjekten kannst du in den ersten 12 Jahren sogar erhöhte Abschreibungen von 9% jährlich nutzen. Auch energetische Sanierungsmaßnahmen ermöglichen Sonderabschreibungen von bis zu 22% innerhalb von drei Jahren zusätzlich zur regulären Abschreibung.
Neben der Abschreibung kannst du zahlreiche Werbungskosten geltend machen: Kreditzinsen, Verwaltungskosten, Instandhaltungsaufwendungen, Versicherungen und sogar Reisekosten zu deinen Immobilien. Bei geschickter Planung lassen sich so in vielen Jahren steuerliche Verluste generieren, die mit deinen übrigen Einkünften verrechnet werden können – besonders wertvoll bei unserem hohen ärztlichen Einkommen.
Die steuerlichen Besonderheiten variieren je nach Immobilienart. Während bei langfristig vermieteten Wohnobjekten die kontinuierliche Steuerersparnis im Vordergrund steht, bieten gewerbliche Immobilien oft höhere Abschreibungssätze (3% statt 2%). Bei möblierten Wohnungen kannst du zusätzlich die Einrichtung über kürzere Zeiträume abschreiben (typischerweise 5-15 Jahre), was die anfängliche Steuerersparnis deutlich erhöht.
Ein besonderer Tipp für uns Mediziner: Wenn du Teile einer Immobilie für berufliche Zwecke nutzt (etwa als Praxis oder Homeoffice), kannst du diese Bereiche als Betriebsausgaben absetzen und so deine Einkommenssteuer zusätzlich optimieren.
Vermögensweitergabe und Erbschaftssteuer: Frühzeitig planen

Die frühzeitige Planung der Vermögensnachfolge ist ein oft vernachlässigter Aspekt der Steueroptimierung. Durch schrittweise Übertragung von Immobilienvermögen an die nächste Generation kannst du alle 10 Jahre die persönlichen Freibeträge (400.000 € pro Kind, 500.000 € für Ehepartner) neu ausschöpfen. Eine Familie mit zwei Kindern kann so alle 10 Jahre bis zu 1,3 Millionen Euro steuerfrei übertragen.
Besonders interessant sind Nießbrauchsmodelle, bei denen du das Eigentum an Immobilien überträgst, dir aber die Erträge (Mieten) sicherst. Der Wert des übertragenen Vermögens wird um den Nießbrauchswert gemindert, was die potenzielle Schenkungssteuer erheblich reduziert. Gleichzeitig behältst du als Arzt im Ruhestand eine sichere Einkommensquelle.
Eine weitreichende Familienstrategie kann die Gründung einer Familienstiftung oder einer vermögensverwaltenden GmbH umfassen. Diese Strukturen eignen sich besonders für größere Immobilienportfolios und können mehrere Generationen umspannen. Der Vorteil: klare Regelungen zur Verwaltung, Ertragsverteilung und Übertragung, kombiniert mit steuerlichen Vorteilen.
Für uns Ärztinnen und Ärzte, die oft erst spät im Leben größere Vermögenswerte aufbauen, ist eine professionelle Beratung zur Vermögensnachfolge besonders wichtig. Die optimale Strategie hängt stark von der individuellen Familiensituation, der Vermögensstruktur und den persönlichen Zielen ab. Eine frühzeitige Planung kann hier erhebliche steuerliche Vorteile bringen und gleichzeitig sicherstellen, dass das aufgebaute Vermögen in unserem Sinne erhalten und genutzt wird.
Fazit und nächste Schritte: Dein Weg zum Immobilieninvestor
Immobilien stellen für uns als Ärztinnen und Ärzte eine ideale Ergänzung unserer Vermögensstrategie dar. Sie bieten nicht nur inflationsgeschützte Sachwerte und potenziell stabile Renditen, sondern ermöglichen auch erhebliche steuerliche Optimierungen, die gerade bei unserer hohen Einkommenssteuerbelastung besonders wertvoll sind.
Der Weg zum erfolgreichen Immobilieninvestor beginnt mit einer ehrlichen Selbsteinschätzung: Wie viel Zeit kannst du neben deiner ärztlichen Tätigkeit investieren? Welches Startkapital steht zur Verfügung? Und welche Risikobereitschaft bringst du mit? Für Einsteiger empfehlen wir zunächst kleinere, überschaubare Projekte wie Eigentumswohnungen oder REIT-ETFs, um Erfahrungen zu sammeln. Mit wachsendem Know-how und Kapital kannst du dann in komplexere Strukturen wie Mehrfamilienhäuser oder spezialisierte Immobilienstrategien einsteigen.
Der wichtigste Schritt ist jedoch, überhaupt zu beginnen. Lege am besten noch heute fest, welche konkrete Maßnahme du in den nächsten 30 Tagen umsetzen wirst – sei es das Anlegen eines Suchauftrage, die Eröffnung eines Depots für REIT-ETFs oder der Besuch eines Immobilienseminars. Denn wie in der Medizin gilt auch hier: Das beste Wissen nützt nichts ohne konsequente Anwendung.
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