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Einsteiger-Guide: Investieren mit Indexfonds und ETFs

Geldmünzen als Symbol für das Investieren mit ETFs
Geldmünzen als Symbol für das Investieren mit ETFs
Geldmünzen als Symbol für das Investieren mit ETFs

Lesedauer: 11 Minuten

21.06.2024

Einführung

In diesem Artikel möchten wir dir die Grundlagen des Investierens mit ETFs und Indexfonds näherbringen. Wir werden dir erklären, was ETFs sind, wie sie funktionieren und warum sie auch für uns als Ärztinnen und Ärzte eine attraktive Anlagemöglichkeit darstellen. Dabei gehen wir auf die verschiedenen Arten von ETFs ein, zeigen dir, wie du mit einer durchdachten Strategie in ETFs investieren kannst und worauf du dabei achten solltest. Zudem werden wir einige praktische Tipps und Strategien besprechen, die dir den Einstieg in die Welt der ETFs erleichtern.

Unser Ziel ist es, dir ein fundiertes Verständnis der Funktionsweise und Vorteile von ETFs zu vermitteln, damit du informierte Anlageentscheidungen treffen kannst. Egal, ob du bereits erste Erfahrungen mit dem Investieren gemacht hast oder noch ganz am Anfang stehst – dieser Artikel wird dir die notwendigen Grundlagen und das nötige Wissen vermitteln, um erfolgreich mit ETFs zu investieren.

  1. Was sind ETFs?

ETFs (exchange traded funds), zu Deutsch börsengehandelte Indexfonds, sind eine Form von Investmentfonds, die an der Börse gehandelt werden können. Sie stellen eine kostengünstige und transparente Möglichkeit dar, um in eine Vielzahl von Vermögenswerten zu investieren. Ein ETF bildet einen bestimmten Index, wie z.B. den DAX oder den MSCI World nach und spiegelt dessen Wertentwicklung wider. Dies ermöglicht es Anlegerinnen und Anlegern, mit einer einzigen Investition breit diversifiziert zu sein.

Der Hauptunterschied zwischen ETFs und traditionellen Investmentfonds liegt in ihrer Struktur und Handelsweise. Während Investmentfonds in der Regel aktiv von Fondsmanagern verwaltet werden, die versuchen, den Markt zu schlagen, sind ETFs passiv verwaltete Fonds, die lediglich den zugrunde liegenden Index nachbilden. Dies führt zu niedrigeren Verwaltungskosten und geringeren Gebühren für ETFs im Vergleich zu aktiv verwalteten Fonds. Außerdem können ETFs wie Aktien jederzeit während der Börsenhandelszeiten gekauft und verkauft werden, was eine hohe Liquidität und Flexibilität bietet. Traditionelle Investmentfonds hingegen werden nur einmal täglich zum Nettoinventarwert gehandelt.

Die Geschichte der ETFs reicht bis in die frühen 1990er Jahre zurück. Der erste ETF, der SPDR S&P 500 ETF, wurde 1993 in den USA aufgelegt. Er zielte darauf ab, die Wertentwicklung des S&P 500 Index nachzubilden. Seitdem hat sich der ETF-Markt rasant entwickelt und ist weltweit stark gewachsen. In Europa wurde der erste ETF im Jahr 2000 an der Deutschen Börse eingeführt. Heute gibt es tausende von ETFs, die eine breite Palette von Indizes und Anlageklassen abdecken, darunter Aktien, Anleihen, Rohstoffe und Immobilien.

Die zunehmende Beliebtheit von ETFs lässt sich auf ihre vielen Vorteile zurückführen: niedrige Kosten, Transparenz, Diversifikation und einfache Handelbarkeit. Für uns Ärztinnen und Ärzte bieten ETFs eine effiziente Möglichkeit, unser Portfolio zu diversifizieren und langfristig Vermögen aufzubauen, ohne uns intensiv mit der Auswahl einzelner Aktien oder der aktiven Verwaltung eines Portfolios beschäftigen zu müssen.

  1. Warum sind ETFs für uns als Ärztinnen und Ärzte interessant?

Für klinisch tätige Kolleginnen und Kollegen, die wir oft wenig Zeit haben, um uns intensiv mit dem Thema Geldanlage zu beschäftigen, bieten ETFs eine besonders attraktive Möglichkeit, unser Vermögen sinnvoll und effizient zu investieren. Hier sind einige Gründe, warum ETFs speziell für uns interessant sind:

Diversifikation und Risikostreuung

ETFs ermöglichen es uns, mit einer einzigen Investition in eine Vielzahl von Unternehmen oder Vermögenswerten zu investieren. Diese breite Diversifikation trägt dazu bei, das Risiko zu streuen und die Abhängigkeit von der Wertentwicklung einzelner Aktien zu verringern. Durch die Nachbildung eines Indexes wie des FTSE All World Index können wir beispielsweise in tausende von Unternehmen investieren und so unser Portfolio global diversifizieren.

Kosteneffizienz und niedrige Gebühren

Ein großer Vorteil von ETFs sind die vergleichsweise niedrigen Verwaltungskosten. Da ETFs passiv verwaltet werden und lediglich einen Index nachbilden, entfallen die hohen Gebühren, die mit aktiv gemanagten Fonds verbunden sind. Dies führt zu geringeren laufenden Kosten und kann langfristig einen erheblichen positiven Einfluss auf die Rendite haben, da die große Mehrheit an aktiv verwalteten Fonds es ohnehin nicht schaffen, den Markt dauerhaft zu schlagen.

Einfache Handhabung und Flexibilität

ETFs können wie Aktien an der Börse gehandelt werden, was ihnen eine hohe Liquidität verleiht. Wir können ETFs während der Handelszeiten jederzeit kaufen und verkaufen, was eine schnelle Anpassung unseres Portfolios ermöglicht. Das macht es uns leicht, unsere Anlagestrategie an veränderte Marktbedingungen oder persönliche Ziele anzupassen.

Vergleich zu anderen Anlagemöglichkeiten speziell für Ärztinnen und Ärzte

Im Vergleich zu anderen Anlageoptionen wie Einzelaktien, Immobilien oder aktiv gemanagte Fonds bieten ETFs eine unkomplizierte und kostengünstige Möglichkeit, unser Geld zu investieren. Während Einzelaktien eine gründliche Recherche und regelmäßige Überwachung erfordern und Immobilien oft mit hohen Anfangsinvestitionen und laufendem Verwaltungsaufwand verbunden sind, bieten ETFs eine einfache und zugängliche Lösung, um an der Entwicklung der Weltwirtschaft zu partizipieren. Aktive Fonds hingegen können zwar potenziell (mit jedoch geringer Wahrscheinlichkeit) höhere Renditen erzielen, sind jedoch auch mit höheren Kosten und dem Risiko schlechter Managerentscheidungen behaftet.

  1. Wie funktionieren ETFs?

Struktur und Funktionsweise von ETFs

Die Struktur von ETFs ist zumeist so gestaltet, dass sie einen bestimmten Index nachbilden. Dieser Index kann beispielsweise der DAX, der MSCI World, der FTSE All-World oder ein anderer spezialisierter Index sein. Ein ETF setzt sich aus den gleichen Wertpapieren zusammen, die im jeweiligen Index enthalten sind, und bildet somit die Wertentwicklung des Indexes möglichst genau nach. Die passive Verwaltung eines ETFs, bei der keine aktiven Anlageentscheidungen getroffen werden, trägt zu den niedrigen Verwaltungskosten bei.

Der zugrundeliegende Index und seine Bedeutung

Der zugrundeliegende Index eines ETFs ist entscheidend, da er die Wertentwicklung des ETFs bestimmt. Indizes sind Marktbarometer, die die Performance eines bestimmten Marktes oder Marktsegments messen. Ein ETF, der den DAX nachbildet, investiert beispielsweise in die 30 größten deutschen Unternehmen, während ein MSCI World ETF in Unternehmen aus verschiedenen Industrieländern weltweit investiert. Die Auswahl des richtigen Indexes hängt von den persönlichen Anlagezielen und der Risikobereitschaft ab. Indizes bieten eine breite Diversifikation und minimieren das spezifische Risiko einzelner Aktien.

Kauf und Verkauf von ETFs an der Börse

Der Handel mit ETFs erfolgt über die Börse, ähnlich wie der Handel mit Aktien. ETFs können während der Börsenhandelszeiten zu aktuellen Marktpreisen gekauft und verkauft werden. Der Preis eines ETFs wird durch Angebot und Nachfrage bestimmt und kann leicht vom Nettoinventarwert abweichen, der den Gesamtwert der im ETF enthaltenen Vermögenswerte darstellt. Der Kauf und Verkauf von ETFs erfolgt über ein Depot bei einer Bank oder einem Onlinebroker. Es ist wichtig, auf die Handelsgebühren und den Spread zu achten, um die Kosten gering zu halten.

Was ist der Spread bei einem ETF?

Der Spread bei einem ETF bezeichnet die Differenz zwischen dem Kaufpreis (Geldkurs) und dem Verkaufspreis (Briefkurs) eines ETFs an der Börse. Diese Differenz entsteht durch das Zusammenspiel von Angebot und Nachfrage auf dem Markt und kann je nach Handelsvolumen und Liquidität des ETFs variieren. Ein geringer Spread bedeutet, dass die Differenz zwischen Kauf- und Verkaufspreis gering ist, was für Anleger von Vorteil ist, da sie beim Kauf weniger bezahlen und beim Verkauf mehr erhalten.

Ein hoher Spread hingegen kann die Handelskosten erhöhen und die Rendite schmälern. Besonders bei ETFs mit niedrigem Handelsvolumen oder in weniger liquiden Märkten kann der Spread größer sein. Für uns als Anlegerinnen und Anleger ist es daher wichtig, auf den Spread zu achten, da er ein Indikator für die Liquidität des ETFs ist und direkten Einfluss auf die Transaktionskosten hat.

Steuerliche Aspekte für Ärztinnen und Ärzte

In Deutschland unterliegen Erträge aus ETFs der Abgeltungsteuer, die 25% beträgt, zuzüglich Solidaritätszuschlag und gegebenenfalls Kirchensteuer. Es gibt jedoch Unterschiede in der Besteuerung je nach Art des ETFs. Thesaurierende ETFs, die Erträge wieder anlegen, werden steuerlich anders behandelt (Stichwort Vorabpauschale) werden als ausschüttende ETFs, die Erträge an die Anleger ausschütten.

  1. Verschiedene Arten von ETFs

Mit ETFs lässt sich eine Vielzahl von Assetklassen abdecken. Auf diese Weise ist es möglich, sein Vermögen auch über Assetklassen hinweg und nicht nur innerhalb einer einzelnen Assetklasse zu diversifizieren. Mehr zum Thema Portfoliodiversifikation erfährst du in diesem Blogartikel.

Aktien-ETFs

Aktien-ETFs bilden die Wertentwicklung eines Aktienindex nach, wie z.B. den MSCI World oder den FTSE All World. Diese ETFs bieten eine breite Diversifikation und ermöglichen es dir, in eine Vielzahl von Unternehmen zu investieren. Auf diese Weise kannst du von der langfristigen Wertsteigerung von Aktien profitieren.

Anleihen-ETFs

Anleihen-ETFs investieren in festverzinsliche Wertpapiere wie Staats- oder Unternehmensanleihen. Sie bieten zumeist (jedoch nicht immer!) eine geringere Volatilität im Vergleich zu Aktien-ETFs. Anleihen-ETFs sind besonders für Anlegerinnen und Anleger geeignet, die regelmäßige Zinserträge erhalten möchten. Wenn du mehr über das Thema Anleihen erfahren möchtest, lese dir gerne diesen Blogartikel durch.

Rohstoff-ETFs

Rohstoff-ETFs ermöglichen es, in physische Rohstoffe wie Gold, Silber, Öl oder Agrarrohstoffe zu investieren. Diese ETFs stellen eine Möglichkeit dar, das Portfolio gegen Inflation abzusichern und von Preisbewegungen auf den Rohstoffmärkten zu profitieren. Du solltest dabei jedoch unbedingt beachten, dass die ETFs, welche Rohstoffindizes abbilden in den allermeisten Fällen synthetisch replizierend (mehr dazu unten) sind.

Synthetische Rohstoff-ETFs nutzen Derivate wie Swaps, um die Wertentwicklung des zugrunde liegenden Rohstoffs nachzubilden, anstatt den Rohstoff physisch zu besitzen. In diesem Fall besteht das Risiko, dass der Kontrahent, in der Regel eine Bank, seinen Verpflichtungen aus dem Derivatgeschäft nicht nachkommen kann, was im schlimmsten Fall zu einem Verlust des investierten Kapitals führen kann.

Immobilien-ETFs

Immobilien-ETFs investieren in Immobilienunternehmen oder REITs (Real Estate Investment Trusts) und bieten eine Möglichkeit, am Immobilienmarkt teilzuhaben, ohne direkt Immobilien kaufen zu müssen. Diese ETFs ermöglichen regelmäßige Erträge durch Mieteinnahmen und potenzielle Wertsteigerungen.

Spezialisierte ETFs

Es gibt auch spezialisierte ETFs, die sich auf bestimmte Sektoren, Länder oder Anlagestrategien konzentrieren. Wenn du glaubst, dass sich hier eine Überrendite erzielen lässt, kannst du so vermehrt in bestimmte Technologien oder Länder investieren. Wenn du an regelmäßigen Dividendenausschüttungen interessiert bist, kannst du mittels Dividenden-ETFs auch diese Strategie verfolgen.

  1. Strategien für den Einstieg mit ETFs

Passives vs. aktives Investieren

Beim Investieren in ETFs gibt es zwei grundlegende Ansätze: passives und aktives Investieren. Passives Investieren bedeutet, dass wir einen ETF kaufen, der einen bestimmten Index nachbildet, und diesen langfristig halten. Das Ziel ist es, die Marktentwicklung zu spiegeln, anstatt zu versuchen, den Markt zu schlagen. Dieser Ansatz ist kostengünstig und erfordert wenig Zeitaufwand.

Im Gegensatz dazu steht das aktive Investieren, bei dem versucht wird, durch häufiges Kaufen und Verkaufen von ETFs höhere Renditen zu erzielen. Für uns als Ärztinnen und Ärzte ist das passive Investieren in der Regel die bessere Wahl, da es weniger Zeit und Aufwand erfordert und dennoch solide Renditen bieten kann.

So profitierst du vom Zinseszinseffekt

Langfristige Anlagestrategien sind besonders geeignet für den Vermögensaufbau über mehrere Jahre oder Jahrzehnte. Der Zinseszinseffekt spielt dabei eine wichtige Rolle, da sich Erträge über die Zeit exponentiell vermehren können. Wir sollten darauf abzielen, unser Portfolio regelmäßig zu überprüfen und bei Bedarf ein Rebalancing durchführen, wobei die Anzahl an Transaktionen jedoch grundsätzlich möglichst gering gehalten werden sollte.

DCA (Dollar Cost Averaging) und andere Einstiegsmethoden

Dollar Cost Averaging (DCA) ist eine bewährte Methode, um schrittweise in den Markt zu investieren. Dabei investiert man regelmäßig einen festen Betrag in einen oder mehrere ETFs, unabhängig vom aktuellen Kursniveau. Diese Methode reduziert das Risiko, zu einem ungünstigen Zeitpunkt zu investieren, und glättet die durchschnittlichen Kaufkosten über die Zeit. Praktisch bedeutet dies, dass man monatlich oder quartalsweise einen festen Betrag in ETFs investiert.

Eine andere Einstiegsmethode ist das einmalige Investieren eines größeren Betrags, wenn wir einen längeren Anlagehorizont und ein hohes Vertrauen in den Markt haben. Diese Methode kann bei günstigen Marktbedingungen vorteilhaft sein, birgt jedoch das Risiko, zum falschen Zeitpunkt (z.B. unmittelbar vor einem Börsencrash einzusteigen.

Tipps zur Auswahl der richtigen ETFs

Bei der Auswahl der richtigen ETFs sollten wir auf mehrere Faktoren achten:

  • Indexabdeckung: Am besten wählt man einen, der einen breit gefächerten und repräsentativen Index nachbildet, wie den MSCI World oder den FTSE All World Index.

  • Kosten: Man sollte auf niedrige Verwaltungsgebühren (TER - Total Expense Ratio) achten, da diese die Rendite langfristig beeinflussen können.

  • Handelsvolumen und Liquidität: Ein hoher Handelsumsatz sorgt für geringere Spreads und bessere Handelsbedingungen.

  • Replikationsmethode: Physische Replikation (direkter Kauf der Indexwerte) wird oft bevorzugt gegenüber synthetischer Replikation (Nutzung von Derivaten), da sie transparenter ist und ein Kontrahentenrisiko vermieden wird.

  • Ausschüttend oder thesaurierend: Ausschüttende ETFs schütten die Erträge regelmäßige an die Anleger aus, was einen passiven Einkommensstrom generiert. Thesaurierende ETFs dagegen legen die Erträge unmittelbar wieder an, wodurch man vermehrt vom Zinseszinseffekt profitieren kann.

Indem wir diese Aspekte berücksichtigen und eine einmal festgelegte Strategie konsequent verfolgen, können wir als Ärztinnen und Ärzte langfristig mit ETFs ein Vermögen aufbauen.

  1. ETF Domizil Luxemburg oder Irland

Bei der Auswahl von ETFs spielt auch das Domizil, also der rechtliche Sitz des Fonds, eine wichtige Rolle. Zwei der beliebtesten Standorte für europäische ETFs sind Luxemburg und Irland. Beide Länder bieten regulatorische Stabilität und steuerliche Vorteile, die sie zu attraktiven Domizilen für die ETF-Anbieter machen.

Irland ist besonders bekannt für seine günstigen Steuerabkommen mit den USA. Dies macht irische ETFs, die in US-Aktien investieren, steuerlich effizienter. Konkret profitieren irische ETFs von einem reduzierten Quellensteuersatz auf Dividenden aus den USA, der aktuell bei 15% liegt. Dieser niedrigere Steuersatz kann die Nettorendite erheblich steigern, insbesondere bei ETFs, die stark in US-Märkte investieren.

Luxemburg punktet mit einem gut etablierten Finanzplatz und umfangreicher Erfahrung in der Fondsverwaltung. Das Großherzogtum hat eine lange Tradition in der Fondsindustrie und bietet eine breite Palette an Dienstleistungen und Know-how. Luxemburger ETFs sind ebenfalls EU-reguliert und bieten robuste Anlegerschutzmaßnahmen. Ein weiterer Vorteil ist die Flexibilität bei der Gestaltung von Fondsstrukturen und die Möglichkeit, eine Vielzahl von Anlageklassen und -strategien abzudecken.

Ein wesentlicher Unterschied zwischen den beiden Domizilen liegt also in den steuerlichen Vorteilen. Während Irland besonders für US-Investitionen attraktiv ist, bietet Luxemburg mehr Flexibilität bei der Fondsstrukturierung und hat eine längere Tradition in der europäischen Fondsindustrie. Beide Domizile unterliegen der EU-Regulierung, was bedeutet, dass sie hohe Standards in Bezug auf Transparenz und Anlegerschutz einhalten müssen.

  1. Risikomanagement und Fallstricke

Risiken von ETFs und wie man sie minimiert

Obwohl ETFs zahlreiche Vorteile bieten, sind sie wie die allermeisten Investitionen nicht ohne Risiken. Ein zentrales Risiko besteht darin, dass der Wert eines ETFs naturgemäß schwanken kann, da er die Wertentwicklung eines gesamten Marktes oder Sektors nachbildet. Dieses Marktrisiko lässt sich jedoch durch Diversifikation innerhalb des Portfolios minimieren. Das bedeutet, in verschiedene ETFs zu investieren, die unterschiedliche Märkte oder Anlageklassen abdecken. Außerdem sollte man darauf achten, dass der gewählte ETF einen breit gefächerten Index nachbildet, um das spezifische Risiko durch hohe Marktschwankungen einzelner Unternehmen zu verringern.

Ein weiteres Risiko ist das Liquiditätsrisiko. Es kann vorkommen, dass ein ETF, insbesondere spezialisierte oder exotische ETFs, ein geringes Handelsvolumen aufweist, was den Kauf oder Verkauf erschweren und die Handelsspanne (Spread) erhöhen kann. Um dies zu vermeiden ist es sinnvoll, ETFs mit hohem Handelsvolumen und großer Marktkapitalisierung bevorzugen.

Häufige Fehler und wie man sie vermeidet

Ein häufiger Fehler beim Investieren in ETFs ist der Versuch, den Markt zu timen. Das bedeutet, dass man versucht, zu besonders günstigen Zeitpunkten zu kaufen und zu verkaufen. Diese Strategie kann jedoch oft nach hinten losgehen, da Marktbewegungen schwer vorherzusagen sind. Stattdessen setzt man besser auf eine regelmäßige und automatisierte Investitionsstrategie, wie z.B. das Dollar Cost Averaging (DCA).

Ein weiterer möglicher Fehler ist das Ignorieren der Kosten. Obwohl ETFs im Allgemeinen kostengünstig sind, können Handelsgebühren und Managementgebühren die Rendite beeinflussen. Daher ist es wichtig, sowohl auf die Total Expense Ratio (TER) als auch auf die Handelskosten zu achten.

Bedeutung eines regelmäßigen ETF Rebalancings

Ein erfolgreiches Risikomanagement erfordert regelmäßige Anpassungen unseres Portfolios. Marktbedingungen und persönliche finanzielle Ziele können sich ändern, und es ist wichtig, das Portfolio diesen veränderten Bedingungen entsprechend anzupassen. Wir sollten mindestens einmal im Jahr (besser quartalsweise) unser Portfolio überprüfen und sicherstellen, dass es weiterhin unseren Anlagezielen und Risikoprofil entspricht. Dies umfasst das Rebalancing, also das Zurücksetzen auf die ursprüngliche Assetallokation, um mögliche Klumpenrisiken zu minimieren.

  1. Fazit

ETFs bieten Diversifikation, Kosteneffizienz und Flexibilität, die sie aufgrund unserer vollen Terminkalender zu einem nahezu idealen Investitionsvehikel machen. Wir haben die verschiedenen Arten von ETFs, wie Aktien-, Anleihen- und Rohstoff-ETFs besprochen und Strategien für den Einstieg in ETFs erläutert, einschließlich des passiven Investierens und des Dollar Cost Averaging. Außerdem haben wir auf die Bedeutung von Risikomanagement, regelmäßigen Portfolioüberprüfungen und die Vermeidung häufiger Fehler hingewiesen.

Wir ermutigen dich, eigenständig weiter zu recherchieren und dich kontinuierlich in diesem Thema weiterzubilden. Die Welt der ETFs bietet vielfältige Möglichkeiten um dein Vermögen zu diversifizieren es langfristig zu mehren.

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