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Praxisübernahme: 10 Schritte für einen erfolgreichen Start

Operierende Mediziner als Symbol für die NIederlassung in der eigenen Praxis
Operierende Mediziner als Symbol für die NIederlassung in der eigenen Praxis
Operierende Mediziner als Symbol für die NIederlassung in der eigenen Praxis

Lesedauer: 3 Minuten

06.08.2023

Die Übernahme einer Praxis ist ein entscheidender Schritt in der Karriere von uns Medizinerinnen und Medizinern, kann jedoch auch mit vielen Herausforderungen und Unsicherheiten einhergehen.  In diesem Artikel geben wir dir einen fundierten Leitfaden, damit du diesen bedeutenden Schritt erfolgreich meistern kannst.

  1. Finden und Auswahl der geeigneten Praxis

Ehe du eine Praxis übernimmst, solltest du dich ausführlich über die verschiedenen zur Verfügung stehenden Optionen für eine Praxisübernahme informieren. Zu deinen Möglichkeiten zählen beispielsweise die Übernahme einer Einzelpraxis, der Einstieg in eine Berufsausübungsgemeinschaft oder auch in ein Medizinisches Versorgungszentrum (MVZ). Achte auf Faktoren wie Standort, Patientenstamm, Fachgebiet und Wachstumspotenzial.

Auf den Websiten der kassenärztlichen Vereinigungen kannst du dir einen Überblick über freie Arztsitze und übergabewillige Praxisabgeber:innen verschaffen und dich über finanzielle Unterstützungsmöglichkeiten zu informieren.

  1. Bewertung der Praxis

Manchmal haben Praxisinhaber:innen überzogene Vorstellungen hinsichtlich der Preisgestaltung. Wir empfehlen daher, ein unabhängiges Gutachten zur Bewertung der Praxis anfertigen zu lassen, um einen angemessenen Kaufpreis zu ermitteln. Dabei spielen Faktoren wie der Zustand der Praxisräume, bereits vorhandene Ausstattung, Patientenstamm und Privatanteil, Mietvertrag sowie Ertragslage eine Rolle. Eine transparente und faire Bewertung ist entscheidend, um möglichen Konflikten mit dem abgebenden Arzt vorzubeugen.

  1. Finanzierung und Budgetplanung

Hast du eine entsprechende Praxis gefunden, geht es als Nächstes an die Finanzierung. Stelle sicher, dass du zusammen mit deiner Bank (welche solche Vorhaben idealerweise oft umsetzt) einen soliden Finanzierungsplan aufstellst, der alle Kosten und Eventualitäten berücksichtigt – von der Anschaffung neuer Geräte bis hin zu Umbau- und Renovierungsarbeiten.

Du solltest auch ein Budget für die ersten Monate nach der Übernahme einplanen, um laufende Kosten abzudecken. Die Abrechnung der Kassenärztlichen Vereinigung bezieht sich immer auf das Vorquartal. Es kann also sein, dass du mehrere Monate kein Honorar erhältst. Dies musst du unbedingt bei der Finanzierung beachten, um nicht in einen Liquiditätsengpass zu geraten.

  1. Vertragsgestaltung

Beauftrage am besten eine auf Medizinrecht spezialisierte Anwältin bzw. Anwalt, um den Kaufvertrag zu gestalten und auf mögliche Fallstricke hinzuweisen. Achte darauf, dass alle wichtigen Aspekte wie Übergabetermin, Haftung, Mitarbeiterübernahme und eventuelle Nachbesetzungsansprüche geklärt sind.

  1. Übergabe und Einarbeitung

Plane eine gründliche Einarbeitungsphase, um die Abläufe der Praxis kennenzulernen und die Übergabe möglichst reibungslos zu gestalten. Dies ist auch eine gute Gelegenheit, um den Praxisabgeber nach Tipps und Erfahrungen zu fragen, die für deine zukünftigen Rolle als Praxisinhaberin bzw. -inhaber hilfreich sein können.

  1. Integration ins Team

Ein zufriedenes Praxisteam ist entscheidend für den Erfolg der Praxis. Nutze die Übergabezeit, um die Mitarbeitenden kennenzulernen und ein offenes, vertrauensvolles Arbeitsklima zu schaffen. Höre auf ihre Bedenken und Ideen, und zeige Verständnis für eventuelle Ängste und Unsicherheiten.

  1. Patientenkommunikation

Kommuniziere die Praxisübernahme offen und transparent gegenüber den Patienten, um Vertrauen aufzubauen. Dies kann durch persönliche Gespräche, Informationsmaterial in der Praxis oder Ankündigungen auf der Praxiswebsite geschehen. Stelle dich als neue Praxisinhaberin bzw. -inhaber vor und erkläre, welche Änderungen oder Verbesserungen du in der Praxis vornehmen möchtest. Zeige Verständnis für die Sorgen und Bedürfnisse der Patienten und betone, dass du dich weiterhin für ihre Gesundheit und Zufriedenheit einsetzen wirst.

  1. Netzwerkbildung

Ein professionelles Netzwerk ist wichtig für den Erfolg deiner Praxis. Werde Mitglied in Fachverbänden, besuche Fortbildungen und knüpfe Kontakte zu anderen Medizinerinnen und Medizinern in deiner Region. Ein starkes Netzwerk kann dir nicht nur helfen, auf dem neuesten medizinischen Wissensstand zu bleiben, sondern ermöglicht es dir auch, Patienten im Bedarfsfall an kompetente Kollegen überweisen. Wenn du auf einem Gebiet besonders versiert bist, werden dir andere Niedergelassene ebenfalls entsprechend Patienten zuweisen.

  1. Praxismarketing

Setze auf gezieltes Marketing, um deine Praxis bekannter zu machen und neue Patienten zu gewinnen. Dabei können traditionelle Maßnahmen wie Zeitungsanzeigen und Flyer ebenso hilfreich sein wie moderne Strategien wie Social Media und Suchmaschinenoptimierung. Überlege auch, ob du dich auf bestimmte Fachgebiete oder Zielgruppen spezialisieren möchtest, um dich von der Konkurrenz abzuheben.

  1. Qualitätsmanagement und kontinuierliche Verbesserung

Als Praxisinhaberin bzw. -inhaber bist du für die Qualität der medizinischen Versorgung verantwortlich. Implementiere ein effektives Qualitätsmanagementsystem, um die Abläufe in der Praxis stetig zu optimieren und die Behandlungsqualität zu verbessern. Regelmäßige Fortbildungen für dich und dein Team sind ebenfalls essenziell, um auf dem neuesten Stand zu bleiben und die Mitarbeiterbindung zu stärken. Mehr zum Thema Praxisoptimierung findest du auch in unserem entsprechenden Ratgeber.

Fazit

Die Übernahme einer Arztpraxis erfordert sorgfältige Planung und Vorbereitung. Mit diesem Leitfaden bist du bestens gerüstet, um die Praxisübernahme erfolgreich zu meistern und eine florierende Praxis aufzubauen. Achte darauf, deine Mitarbeitenden und Patienten in den Prozess einzubeziehen und stets offen für Verbesserungen und neue Ideen zu sein. Wir wünschen dir viel Erfolg auf deinem Weg zur eigenen Praxis.

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