Praxis
Sparpotenziale in der Praxis - Kosten senken ohne Qualitätseinbußen
Lesedauer: 7 Minuten
01.10.2023
Einleitung
Heutzutage bist du als Ärztin oder Arzt nicht mehr ausschließlich Experte auf dem Gebiet der Medizin, sondern du bist auch Unternehmerin bzw. Unternehmer. Das bedeutet, dass man nicht nur das Wohl der Patienten im Blick haben muss, sondern auch das der eigenen Praxis.
Ein wirtschaftlich erfolgreiches Praxismanagement ist dabei ebenso wichtig wie die medizinische Versorgung, denn wenn deine Praxis keinen Überschuss aufweist, kannst du wahrscheinlich bald die Miete nicht mehr bezahlen und kannst keine Patienten mehr behandeln.
Aber wie findet man das richtige Gleichgewicht zwischen Kostenersparnis und Qualitätssicherung? Ist es überhaupt möglich, an einigen Stellen zu sparen, ohne die Qualität der Behandlung zu beeinträchtigen? In diesem Artikel gehen wir diesen Fragen auf den Grund und zeigen dir, wie du Sparpotenziale in deiner Praxis identifizieren und nutzen kannst, ohne Kompromisse bei der Patientenversorgung eingehen zu müssen.
Egal, ob du deine Praxis gerade erst eröffnet hast oder schon lange im Geschäft bist – es gibt immer Möglichkeiten, effizienter zu wirtschaften, ohne an der falschen Stelle zu sparen. Lass uns zusammen herausfinden, wie das funktioniert!
Warum Kostenkontrolle in der Praxis wichtig ist
Das Gesundheitswesen in Deutschland ist ein sehr komplexes System, das stetig neue Herausforderungen mit sich bringt – insbesondere auch im finanziellen Bereich. Die Kosten für medizinische Geräte, Personal und Betriebskosten steigen ständig, während die Vergütungen oft stagnieren oder nur minimal angepasst werden. Dazu kommen unsichere politische Entscheidungen, steigender Wettbewerb unter den Praxen und immer neue gesetzliche Anforderungen.
In diesem schwierigen Umfeld kann es verlockend sein, den Gürtel enger zu schnallen und an allen Ecken und Enden zu sparen. Doch Vorsicht! Wo gespart wird, muss genau überlegt werden. Denn es geht nicht nur um Zahlen und Bilanzen – es geht um Menschen. Deine Patienten vertrauen darauf, dass sie von dir die bestmögliche Versorgung erhalten.
Eine kluge Kostenkontrolle ist deshalb nicht nur wirtschaftlich sinnvoll, sondern auch für die langfristige Sicherheit deiner Praxis und die kontinuierliche Versorgung deiner Patienten unerlässlich. Es geht nicht darum, an Qualität zu sparen, sondern effizienter und smarter zu wirtschaften. Denn eine finanziell gesunde Praxis kann ihren Patienten auch in turbulenten Zeiten die bestmögliche Behandlung bieten. Und genau darauf kommt es an.
Effiziente Ressourcennutzung in der Arztpraxis
In einer Zeit, in der Technologie und Digitalisierung das Gesundheitswesen immer stärker prägen, liegt hier ein großes Potenzial, um Prozesse in deiner Praxis effizienter zu gestalten. Stell dir vor, statt Berge von Patientenakten zu wälzen, könntest du mit wenigen Klicks alle relevanten Informationen abrufen. Durch digitalisierte Abläufe reduzierst du nicht nur den Papieraufwand, sondern sparst auch wertvolle Zeit, die du lieber in die Behandlung deiner Patienten investieren kannst.
Dabei ist es essentiell, die richtige Praxissoftware auszuwählen. Es mag verlockend sein, sich für das günstigste Angebot zu entscheiden, doch hier gilt: Qualität hat ihren Preis. Achte auf ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis und prüfe, welche Funktionalitäten dir wirklich wichtig sind. Brauchst du beispielsweise eine integrierte Terminverwaltung oder eine Schnittstelle für eine Online-Sprechstunde? Investiere lieber einmal in eine gut durchdachte Software, die deine Bedürfnisse abdeckt, anstatt später kostspielige Anpassungen oder Wechsel vornehmen zu müssen.
Aber was nützt die beste Technik, wenn das Team nicht weiß, wie man sie optimal einsetzt? Hier kommen Mitarbeiter:innenschulungen ins Spiel. Eine gezielte Einführung und fortlaufende Schulungen sorgen dafür, dass alle im Team die vorhandenen Ressourcen bestmöglich nutzen können. Oft sind es kleine Tipps und Tricks, die den Arbeitsalltag erleichtern und dafür sorgen, dass die Praxis reibungslos läuft. Ein gut geschultes Team arbeitet nicht nur effizienter, sondern auch zufriedener.
Insgesamt zeigt sich: Eine effiziente Ressourcennutzung basiert auf dem Zusammenspiel von moderner Technologie, der richtigen Software und einem gut geschulten Team. Nur so kannst du sicherstellen, dass du das Beste aus deiner Praxis herausholst, ohne Qualitätseinbußen hinnehmen zu müssen.
Einkauf und Materialmanagement
Der Einkauf und das Management von Materialien sind ein zentraler Punkt, wenn es darum geht, Kosten zu senken. Oft sind es die kleinen Optimierungen, die langfristig einen großen Unterschied machen können.
Hast du schon einmal darüber nachgedacht, Sammelbestellungen zu tätigen? Gerade bei Verbrauchsmaterialien, die regelmäßig benötigt werden, können durch Mengenrabatte erhebliche Einsparungen erzielt werden. Ob es sich um Handschuhe, Verbandsmaterial oder Desinfektionsmittel handelt – indem du größere Mengen auf einmal bestellst, kannst du oft bessere Konditionen aushandeln.
Ein weiterer Punkt, der oft übersehen wird, ist die regelmäßige Überprüfung der Lieferanten und ihrer Vertragskonditionen. Die Treue zu einem Lieferanten ist zwar lobenswert, doch es schadet nicht, ab und zu den Markt zu sondieren. Vielleicht gibt es neue Anbieter, die qualitativ hochwertige Produkte zu besseren Konditionen anbieten? Oder dein bisheriger Lieferant hat inzwischen bessere Vertragsbedingungen im Angebot. Ein offenes Gespräch kann hier Wunder wirken.
Zu guter Letzt: Überlege, ob der Einsatz von recycelbaren Materialien in deiner Praxis sinnvoll ist. Natürlich steht die medizinische Sicherheit immer an erster Stelle, doch in einigen Bereichen gibt es durchaus nachhaltige Alternativen, die sowohl umweltfreundlich als auch kosteneffizient sind.
Zusammengefasst: Ein smartes Einkaufs- und Materialmanagement kann nicht nur deinen Geldbeutel schonen, sondern auch einen wertvollen Beitrag zum Umweltschutz leisten. Es lohnt sich, hier regelmäßig den Status quo zu hinterfragen und Optimierungsmöglichkeiten auszuloten.
Energieeffizienz und Umweltbewusstsein
In einer Zeit, in der Nachhaltigkeit und Umweltbewusstsein immer mehr an Bedeutung gewinnen, kann auch eine Arztpraxis ihren Beitrag leisten – und dabei sogar Kosten sparen!
Denk einmal über die Beleuchtung in deiner Praxis nach. Der Umstieg auf LED-Beleuchtung kann zwar anfänglich Investitionen erfordern, zahlt sich aber langfristig aus. LEDs verbrauchen deutlich weniger Energie als herkömmliche Glühbirnen und haben eine längere Lebensdauer. Das bedeutet, du sparst nicht nur bei den Energiekosten, sondern auch bei den Anschaffungskosten.
In Zeiten steigender Energiepreise solltest du versuchen, Heizenergie nur dann zu nutzen, wenn du sie auch wirklich brauchst. So solltest du beispielsweise vermeiden, dass deine Praxis auch über das Wochenende beheizt wird. Hierbei können dir z.B. smarte Thermostate* helfen, die du per Handy-App bedienen und fernsteuern kannst. Du könntest beispielsweise einstellen, dass die Heizung ab Montag 3:00 morgens eingeschaltet wird, damit die Praxis angenehm warm ist, wenn die ersten Patienten eintreffen.
Genauso verhält es sich mit energieeffizienten Geräten. Sei es im Wartebereich, in den Behandlungsräumen oder im Büro: Moderne Geräte mit guten Energieeffizienz-Klassen verbrauchen oft erheblich weniger Strom und sind zudem oft leistungsstärker.
Doch nicht nur im technischen Bereich lässt sich sparen. Eine umweltfreundliche Praxisgestaltung, etwa durch die Verwendung von nachhaltigen Baustoffen oder Möbeln, kann nicht nur den ökologischen Fußabdruck verkleinern, sondern auf Dauer auch finanzielle Vorteile bringen. Denn langlebige Materialien reduzieren den Bedarf an Reparaturen und Neukäufen.
In Summe: Eine grüne Praxis ist nicht nur gut für die Umwelt, sondern auch für deinen Geldbeutel. Und nebenbei sendest du ein starkes Signal an deine Patienten, dass dir die Zukunft unseres Planeten am Herzen liegt. Es lohnt sich also in vielerlei Hinsicht, energieeffizient und umweltbewusst zu handeln.
Optimierung des Terminmanagements
Das Herzstück einer jeden Praxis ist das Terminmanagement. Ein effizient geführter Terminkalender sorgt nicht nur für zufriedene Patienten, sondern auch für einen reibungslosen Ablauf im Praxisalltag, was wiederum Kosten sparen kann.
Ein bekanntes Problem vieler Praxen sind die sogenannten Patienten-"No-Shows". Das sind Termine, zu denen Patienten ohne Absage einfach nicht erscheinen. Nicht nur ist das frustrierend, es bedeutet auch verlorene Zeit und somit verlorenes Geld. Die Lösung? Ein automatisches Erinnerungssystem. Viele Praxissoftware-Angebote haben bereits integrierte Erinnerungsfunktionen, die Patienten automatisch per SMS oder E-Mail an ihre Termine erinnern. Die Erfahrung zeigt: Eine kleine Erinnerung kann die Zahl der No-Shows drastisch reduzieren.
Doch auch die Planung der Sprechstunden selbst bietet Potenzial zur Optimierung. Durch eine durchdachte Terminvergabe, die beispielsweise komplexe Behandlungen von routinemäßigen Kontrolluntersuchungen trennt, kann die Effizienz gesteigert werden. Zudem kann es sinnvoll sein, feste Zeitslots für Notfallpatienten oder kurzfristige Termine freizuhalten. Dadurch werden Leerlaufzeiten minimiert und die Arbeitszeit optimal genutzt.
Insgesamt zeigt sich: Ein durchdachtes Terminmanagement ist mehr als nur ein Planungstool. Es kann helfen, den Arbeitsalltag zu straffen, Ressourcen besser zu nutzen und somit Kosten effektiv zu senken. Wenn du also das Gefühl hast, dass in deinem Terminkalender noch Luft nach oben ist, dann lohnt es sich, hier anzusetzen.
Dienstleister und externe Services kritisch prüfen
Wenn es um das Einsparen von Kosten geht, denken viele zuerst an die Kosten für Personal, medizinisches Material oder Geräte. Doch auch im Bereich der externen Dienstleistungen schlummert häufig ungenutztes Sparpotenzial.
Stelle dir vor, du würdest jedes Jahr deinen Handyvertrag blind verlängern, ohne die Konditionen oder den Markt zu prüfen. Das klingt unklug, oder? Ähnlich verhält es sich mit Verträgen für Reinigungsdienste, Wartung oder andere externe Services. Eine regelmäßige Überprüfung dieser Verträge kann nicht nur Geld sparen, sondern auch die Qualität der Dienstleistungen sicherstellen. Vielleicht gibt es inzwischen günstigere Anbieter, die dieselbe oder sogar eine bessere Leistung bieten.
Doch es muss nicht immer der externe Dienstleister sein. Manchmal kann es wirtschaftlich sinnvoll sein, gewisse Dienstleistungen in-house zu übernehmen. Ein kleines Beispiel: Anstatt eine Agentur für die Praxiswebsite zu beauftragen, könnte ein technikaffines Teammitglied diese Aufgabe vielleicht übernehmen. Es lohnt sich, kritisch zu hinterfragen, welche externen Services wirklich notwendig sind und welche eventuell intern abgedeckt werden können.
Zusammenfassend gilt: Dienstleister und externe Services bieten oft wertvolle Unterstützung im Praxisalltag, doch es schadet nicht, hier regelmäßig den Status quo zu überdenken. Es könnte sich lohnen!
Qualitätsmanagement als Sparpotenzial:
Qualitätsmanagement klingt erstmal nach trockener Bürokratie und Papierkram. Doch tatsächlich steckt darin ein erhebliches Sparpotenzial. Qualität bedeutet Effizienz – und Effizienz kann Kosten sparen.
Das Wichtigste zuerst: Qualitätsmanagement ist Teamarbeit. Es geht nicht nur darum, dass eine Einzelperson die Abläufe überwacht und korrigiert. Nein, das gesamte Praxisteam sollte eingebunden werden. Jeder Mitarbeiter, ob Ärztin oder Arzt, medizinische Fachangestellte oder Verwaltungskraft, hat einen anderen Blickwinkel und kann wertvolles Feedback zu Verbesserungspotenzialen liefern.
Regelmäßige Teammeetings, in denen Prozesse diskutiert werden, können hier Wunder wirken. Ein weiterer zentraler Punkt ist die laufende Analyse und Anpassung von Arbeitsabläufen. Mal ehrlich: Wie oft ertappst du dich dabei, dass du oder deine Mitarbeiter Dinge doppelt erledigen oder Fehler korrigieren müssen, weil ein Prozess nicht klar definiert ist? Eine kontinuierliche Überprüfung der Abläufe und die Bereitschaft, diese bei Bedarf anzupassen, kann solche Stolpersteine beseitigen. Dadurch spart man nicht nur Zeit, sondern auch Nerven – und natürlich Geld.
Kurz gesagt: Ein durchdachtes Qualitätsmanagement ist nicht nur ein Pluspunkt für Patienten und die Qualität der medizinischen Versorgung. Es ist auch ein effektives Werkzeug, um den Praxisalltag zu optimieren und Kosten zu reduzieren. Betrachte Qualitätsmanagement also am besten nicht nur als lästige Pflicht, sondern als Chance zur Weiterentwicklung!
Fazit
Die Betriebskosten einer Arztpraxis können, wenn man nicht aufpasst, schnell ins Unermessliche steigen. Doch wie wir gesehen haben, gibt es zahlreiche Möglichkeiten, um sinnvoll und effektiv zu sparen. Ob durch den Einsatz moderner Technologien, die Optimierung des Terminmanagements, eine durchdachte Auswahl bei Dienstleistern oder ein effektives Qualitätsmanagement – Sparpotenziale lauern überall.
Doch sparen um des Sparens willen sollte nicht das Ziel sein. Vielmehr geht es darum, nachhaltig und verantwortungsvoll zu wirtschaften, um die Praxis langfristig auf sichere Beine zu stellen. Ein gesundes Finanzpolster ermöglicht nicht nur Investitionen in die Zukunft, sondern gibt auch Sicherheit in wirtschaftlich schwierigen Zeiten.
Abschließend lässt sich sagen: Mit Bedacht und einem offenen Auge für Optimierungsmöglichkeiten kannst du deine Praxis nicht nur finanziell entlasten, sondern auch zukunftssicher machen. Es lohnt sich, aktiv zu werden und die Weichen für einen langanhaltenden Praxiserfolg zu stellen.
Mehr zum Thema Praxismanagement und -optimierung findest du auch in unserem entsprechenden Ratgeber.
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